Plane deine Weltreise


Bevor es mit der Weltreise losgehen kann, ist noch einiges zu erledigen. Da wir quasi bei "0" starteten und sogar noch einen Reisepass beantragen mussten, findest du allerlei Informationen aus erster Hand über diese bürokratischen Angelegenheiten. Diese variieren natürlich von Mensch zu Mensch und sind von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise deinem Gesundheitszustand, deinem Arbeitsverhältnis, deiner Wohnsituation und sogar der Wahl deiner Krankenkasse abhängig.

 

Wenn auch du ganz am Anfang stehst kannst du davon ausgehen, dass du mindestens 7 Monate für die Umsetzung deiner Reise einplanen solltest. Dies liegt vorallem an den Impfungen, die teilweise in einem sechsmonatigem Abstand verabreicht werden müssen. 

Finanzielle Möglichkeiten


Fangen wir mit der Frage aller Fragen an - Was kostet eine Weltreise? Und kann ich mir das alles überhaupt leisten? Pauschalisiert lässt sich die Frage mit einem "Ja" beantworten. Solange die Gesundheit und bürokratischen Angelegenheiten, wie beispielsweise der Besitz eines gültigen Reisedokuments, es zu lassen, kann jeder reisen. Danach richtet es sich nach dem eigenen Budget und der Art, wie man reisen möchte.

 

Den meisten Menschen, denen wir erzählen, dass wir für Monate durch die Welt reisen wollen, belächeln uns. Wie soll man sich das denn leisten können? Die Wahrheit ist : die Kosten einer Weltreise werden überschätzt. Wir zahlten monatlich 900€ für die Miete, 300€ für Lebensmittel und weitere Hunderte Euro für Kleidung und Luxusartikel. Das Leben in Deutschland ist im Vergleich zu vielen anderen Ländern teurer. In Ländern, wie Indien, Vietnam oder Kambodscha zahlt man für eine Übernachtung in einem Hotel 5€, für ein warmes Mittagessen 2€ und Bus- oder Fährfahrten, um durch das Land oder in ein anderes Land zu reisen, sind ebenfalls erschwinglich. 

 

Low Budget

Du hast kein bis wenig Geld zur Verfügung?

Kein Problem. Man kann die Welt auch mit wenig Geld bereisen. In den vergangenen Jahren haben uns das bereits viele Weltenbummler vorgelebt. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad, Trampen oder ergatterte Schnäppchen für Bus-, Zug- und Flugtickets - irgendwie kommt man immer ein Stück voran. Mit dem deutschen Reisepass kann man in viele Länder Visafrei und kostenlos einreisen. Mehr dazu findest du bei uns unter Einreise/Visa, auf der Internetseite des Auswärtigen Amts oder bei den Botschaften des jeweiligen Landes. In dem Reiseziel angekommen, findest du in einem Hostel meist die günstigsten Übernachtungsmöglichkeiten. Für einen Dorm zahlt man nur ein paar Taler die Nacht. Im Zeitalter des Couchsurfens und wwoofens findet man sogar kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten bei Einheimischen. Wer lieber unter sich bleiben möchte, kann zelten.

Eine gute Möglichkeit, um doch noch etwas Geld zu verdienen, ist das Arbeiten während der Reise. Wie wahrscheinlich vielen bekannt, bieten sich Australien und Neuseeland, aber auch Kanada und die USA mit einem verhältnismäßig hohen Mindestlohn gut zum Arbeiten an. Du wirst auch in Südostasien und Südamerika Jobs finden, bedenke jedoch, dass du den Einheimischen, die den Verdienst für ihren Lebensunterhalt dringender benötigen als ein reisender Europäer, einen Arbeitsplatz wegnimmst.

 

Etwas mehr Budget

Du hast in den vergangenen Monaten etwas ansparen können?

Wir selbst würden uns, mit rund 30.000€ Erspartem, in diesem Bereich einordnen. Wir sind keine typischen "Low Budget" Reisenden, achten jedoch auf möglichst kostengünstige Alternativen und ein stimmiges Preis-Leistungsverhältnis. Es muss nicht die Firstclass und ein 5 Sterne Hotel sein, wir wollen aber auch nicht Trampen und die Nacht in einem Gemeinschaftsdorm verbringen. Des Weiteren planen wir stets etwas mehr Geld für Verpflegung und Unternehmungen ein, da wir uns gerne durch das kulinarische Angebot probieren oder an Tauch- und Wandertouren teilnehmen möchten. Wir befinden uns derzeit noch auf unserer Weltreise, somit können wir kein abschließendes Fazit über die Gesamtkosten abgeben.

 

Reiseroute


Es gibt Weltreisende, die ihre Route von A bis Z durchplanen. Es gibt Weltreisende, die einen Start- und Endpunkt festlegen und sich während der Reise zu dem Endpunt bewegen. Es gibt Weltreisende, die einen Startpunkt festlegen und dann spontan und nach Gefühl weiterziehen. Wie du dich entscheidest, beeinflusst auch deine weitere Planung.

 

Zu Beginn unserer Weltreiseplanung haben wir eine grobe Route für unsere Weltreise festgelegt.  Dies half uns in der weiteren Planung enorm; so konnten wir beispielsweise einschätzen, wie lange wir unterwegs sein werden, welche Ausrüstung wir benötigen, die Risikogebiete heraussuchen und unsere medizinische Vorsorge anpassen, eine passende Krankenversicherung abschließen und Einreise- und Visabestimmungen raussuchen. Auf der Reise selbst haben wir gemerkt, dass wir durchaus mehr Zeit in die Planung hätten investieren sollen. Wir haben uns entscheidende Fragen nicht gestellt. Damit du es vielleicht besser machen kannst, geben wir dir nachfolgend ein paar Ideen für die Gestaltung deiner Route.

 

  • Einreise - Auf welchem Weg kann ich in das Land einreisen? Benötige ich ein Visum, wie erhalte ich dieses, was kostet es? Muss ich eine gebuchte Unterkunft und Ausreisedokumente vorweisen?
  • Reisezeit  - Ob Ramadan, Monsun oder Hurricane - du solltest vorab gut recherchieren, welche Reisezeit für dich in Frage kommt.
  • Sicherheitshinweise - Zwar verfolgen wir die Nachrichten, jedoch wird längst nicht von allem berichtet, was für dich auf der Reise von Bedeutung sein könnte. So gibt es beispielsweise viele zahlreiche Spannungsgebiete, die militärisch bewacht sind oder Städte, in die man als Frau nicht alleine reisen sollte.
  • Sperrgebiete - Gibt es Gebiete, in denen man als Tourist nicht einreisen darf oder kann?
  • Infrastruktur - Kann ich das Land zu bereisen, wie ich es mir vorstelle? Gibt es Busse und Züge, mit denen ich das Land erkunden kann?

Medizinische Vorsorge


Das Auswärtige Amt stellt Informationen und Empfehlungen für die Reiseschutzimpfungen für die verschiedenen Länder zur Verfügung. Da du dich bei einer Weltreise vermutlich in vielen Risikogebieten aufhältst sind die Impfungen gegen Cholera, Diphterie, Gelbfieber, Hepatitis A + B, Japanische Enzephalitis, Poliomyelitis, Tetanus, Tollwut und Typhus empfehlenswert. In einem Beratungsgespräch mit deinem Arzt werden dir je nach geplanter Route Impfungen empfohlen. Einzig die Gelbfieberimpfung ist für einige Einreisen Pflicht. Die Beratung sollte mindestens 6 Monate vor deiner Reise stattfinden, damit du genug Zeit hast alle Impfungen verabreicht zu bekommen. Je nachdem bei welcher Krankenkasse man versichert ist, werden die Kosten nur zum Teil bis ganz übernommen. Es ist ratsam vor den anstehenden Impfungen Kontakt mit seiner Versicherung aufzunehmen und dieses zu erfragen. Ergeht es dir wie Melissa, derer Krankenkasse nur einen Teil der Impfungen übernommen hätte, macht es Sinn, zu einer anderen zu wechseln. Der §175 des SGB V beinhaltet die Ausübung des Wahlrechts und besagt, dass eine Krankenkasse deine Mitgliedschaftsanfrage nicht ablehnen oder durch falsche und unvollständige Beratung erschweren darf. Möchtest du deine Krankenkasse wechseln, kannst du einen Beratungstermin bei deiner Wunschkrankenkasse vereinbaren oder das ganze über Online-/Briefpapier erledigen. Bei einem Beratungsgespräch füllen die Mitarbeiter mit dir gemeinsam die Kündigung sowie die Anmeldung aus und schicken diese an die entsprechenden Zugehörigen. Beachte jedoch, dass die Krankenkassen eine Kündigungsfrist haben. Bei der AOK Niedersachsen betrug diese beispielsweise 2 Monate. Melissa wechselte von der AOK Niedersachsen zur AOK Hamburg/Rheinland, da die Erstere die Reiseimpfungen nur zum Teil übernommen hätte).

 

Cholera (Afrika, Asien, Südamerika)

Cholera ist eine bakterielle Entzündung des Dünndarms und wird meist durch verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrung übertragen. Die Symptome treten nach drei bis sechs Tagen auf und sind unter anderem starker Durchfall und Erbrechen, welche zu einem akuten Flüssigkeitsverlust führen. Die Grundimmunisierung erfolgt durch eine Schluckimpfung und hält bis zu zwei Jahren.

 

Diphtherie (Afrika, Asien, Südamerika)

Diphtherie ist eine durch die oberen Atemwege übertragene Infektionskrankheit. Die Symptome treten zwei bis sechs Tage nach der Infektion auf und sind unter anderem Abgeschlagenheit, Übelkeit, Schluckschmerzen, zunehmendes Fieber, Belag auf den Mandeln, eitrig-blutiger Schnupfen, Husten, Heiserkeit, zunehmende Stimmenlosigkeit und Lymphknotenschwellungen. Die Grundimmunisierung erfolgt durch eine Impfung.

 

Gelbfieber (Zentralafrika, Südamerika)

Gelbfieber ist eine Infektionskrankheit, die durch Mücken übertragen wird. Die Symptome treten drei bis sechs Tage nach der Infektion auf und sind unter anderem Fieber, Schüttelfrost, Muskel-, Kopf-, Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Nach weiteren Tagen können Organentzündungen und -versagen auftreten. Die Grundimmunisierung erfolgt durch eine Impfung, die spätestens 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiert verabreicht werden sollte. Eine Auffrischung ist nach zehn Jahren notwendig. In einigen Länder ist ein Impfnachweis bei der Einreise erforderlich!

 

Hepatitis A & B (Afrika. Asien, Mittel- und Südamerika)

Hepatitis ist eine infektiöse Gelbsuchterkrankung.

Sowohl der Virustyp A, als auch der Virustyp B führen zu einer Infektion der Leber und sind an der Gelbfärbung des Augapfels oder der Haut zu erkennen. Der Virustyp A wird durch Berührungen oder Nahrungsmittel, häufig verunreinigtes Wasser, übertragen. Die Symptome treten zwei Wochen bis zwei Monate nach der Infektion auf und sind unter anderem Kreislaufprobleme, Übelkeit, Durchfall und psychische Reaktionen. Der Virustyp B wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, Spritzen, Tätowierungen, Geburten und Bluttransfusionen übertragen. Die Symptome treten ein bis sechs Monate nach der Infektion auf und sind unter anderem Kreislaufprobleme, Übelkeit und Fieber. In seltenen Fällen führt Hepatitis B zu chronischen Leberentzündungen oder Leberversagen. Die Grundimmunisierung erfolgt über eine Impfung.

 

Japanische Enzephalitis (Südostasien)

Die Japanische Enzephalitis ist eine Viruserkrankung und wird vorrangig durch Mücken der Gattung Culex (Reisfeldmücke) übertragen. Der Großteil der Infektionen findet auf dem Land nach der Regenzeit statt und steht im Zusammenhang mit Reisfeldanbau und Schweinezucht. Die Symptome treten nach 5 bis 15 Tagen auf und sind unter anderem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und Bewusstseinsstörungen. Eine mögliche Hirnhautentzündung hinterlässt bei vielen Betroffenen bleibende Schäden und Behinderungen. Die Grundimmunisierung erfolgt durch zwei Impfungen im Abstand von 28 Tagen. Empfehlenswert ist eine Auffrischung nach 1 bis 2 Jahren. Jedoch sind wie bei Malaria Tipps zu befolgen, um erst gar nicht von einer Mücke gestochen zu werden, (Siehe bei "Malaria")

 

Malaria (Afrika, Südostasien, Mittel- und Südamerika)

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die von Parasiten hervorgerufen wird. Sie wird heutzutage hauptsächlich in den Tropen und Subtropen durch den Stich einer weiblichen Stechmücke (Moskito) der Gattung Anopheles übertragen und kann lebensbedrohliche Folgen haben. Die Symptome treten frühestens nach 6 bis 14 Tagen, teilweise nach Jahren, auf und sind unter anderem Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und trockener Husten. Bei einer akuten Infektion dazukommend Kreislaufstörungen, Bewusstlosigkeit, Gelbsucht, Atemnot, geringe Urinausscheidung, Hautblutungen.

Gegen Malaria gibt es noch keine Schutzimpfung. Die regelmäßige Einnahme von bestimmten Medikamenten dient zur Prophylaxe, verspricht jedoch keinen hundertprozentigen Schutz. Es ist daher ratsam folgende Tipps zu befolgen, um erst gar nicht von einem Moskito gestochen zu werden.

 

- Zwischen Sonnenuntergang - und Aufgang nicht im Freien sein
- Alle 1-3 Stunden Insektenabwehrmittel auftragen
- Insektizide an Haut und Kleidung auftragen
- Moskitonetze an Fenstern und über dem Bett befestigen
- Lange, lockere, helle Kleidung tragen, ggf. mehrere Schichten

- Nähe zu Gewässern und stehendem Wasser (zB. Vasen) meiden
- Fenster in der Nacht geschlossen halten
- Klimaanlagen einschalten

 

Poliomyelitis (Zentralafrika, Indien und Nepal)

Die Poliomyelitis ist eine Infektionskrankheit, die die muskelsteuernden Nervenzellen befällt. Der Virus wird durch Schmier- oder Tröpfcheninfektionen von Mensch zu Mensch übertragen. Die Symptome treten nach sechs bis neun Tagen auf und sind Abgeschlagenheit, Fieber, Halsschmerzen. Bei dem Großteil der Betroffenen verheilt die Erkrankung ohne folgen. Bei etwa 1% kommt es zu der gefürchteten Kinderlähmung, die vorrangig zur Lähmung der Beinmuskulatur führt. Die Grundimmunisierung erfolgt durch eine Impfung, sowie einer Auffrischung im Jugend-/Erwachsenenalter. Weitere Auffrischungen werden im Abstand von zehn Jahren bei der Einreise in Risikogebiete empfohlen.

 

Tetanus (Afrika, Südostasien, Kolumbien)

Tetanus ist eine Infektionskrankheit, die die muskelsteuernden Nervenzellen befällt und häufig zum Tod führt. Die Infektion erfolgt durch das Eindringen des Bakteriums in eine Wunde. Die Symptome treten drei Tage bis drei Wochen nach der Infektion auf und sind unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Gliederzittern, Muskelschmerzen und Schweißausbrüche. Im weiteren Verlauf kommt es zu ein bis zwei Minuten langen Krämpfen der Muskeln mit schmerzhaften Überstreckungen. Die Grundimmunisierung erfolgt durch eine Impfung, sowie fortlaufenden Auffrischungen nach zehn Jahren.

 

Tollwut (Afrika, Asien, Südamerika, Grönland)

Tollwut ist eine durch Speichel übertragene Viruserkrankung, die zu einer Gehirnentzündung und zum Tod führen kann. Nach einem Biss verbreitet sich der Virus innerhalb weniger Tage über die Nerven oder die Blutbahn bis hin zum Gehirn. Die Symptome sind Krämpfe, Schmerzen, Lähmungen, Angst, Verwirrtheit, Halluzinationen, Delirium, Speichelschaum vor dem Mund. Der Ausbruch des Virus kann durch eine vorbeugende oder unmittelbar nach der Ansteckung verabreichte Impfung erfolgreich verhindert werden.

 

Typus (Afrika, Asien, Südamerika, Grönland)

Typus ist eine Infektionskrankheit durch Salmonella und kommt vor allem in Ländern mit Hygienemängeln vor. Die Symptome setzten 6-30 Tage nach der Ansteckung ein und sind unter anderem hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Ausschlag oder Abszesse in den inneren Organen. Die Impfung kann durch eine Injektion oder Schluckimpstoff erfolgen.

Reisedokumente


Reisepass

Der deutsche Reisepass ermöglicht die visumsfreie Einreise in über 170 Staaten. Die Beantragung erfolgt bei dem zuständigen Einwohnermeldeamt, welches dir auch genaue Informationen über die notwendigen Dokumente mitgibt. In der Regel kann man den Reisepass nach zwei Wochen abholen, für kurzfristige Reisen ermöglicht das Expressverfahren die Abholung nach drei Tagen.

 

Die Kosten für einen Reisepass mit 32 / 48 Seiten belaufen sich auf :

Unter 24 Jahre : 37,50 Euro / 59,50 Euro   Über 24 Jahre:  60,00 Euro / 82,00 Euro

Bei Verlust im Ausland, kann der Reisepass in der deutschen Botschaft gegen eine zusätzliche Gebühr von 21 Euro erstellt werden.

 

Internationaler Impfpass

Das Auswärtige Amt stellt Informationen und Empfehlungen für die Reiseschutzimpfungen für die verschiedenen Länder zur Verfügung. Das Internationale Impfbuch solltest du während der Reise auf jeden Fall mit dir führen und für den Fall eines Verlustes als PDF Datei eingescannt haben. Einige Länder verlangen den Nachweis einer Schutzimpfung, bevor man in diese einreisen darf. Diesen Nachweis kannst du mit deinem Impfbuch erbringen.

 

Internationaler Führerschein

Der internationale Führerschein ist ein Zusatzdokument und soll der ausländischen Polizei die Überprüfung deiner Fahrerlaubnis erleichtern. Er ist nur in Verbindung mit dem EU-Führerschein gültig. Die Beantragung erfolgt bei dem zuständigen Straßenverkehrsamt und beläuft sich auf 16,30 Euro. Ist man noch nicht in dem Besitz eines EU-Führerscheins (Ausstellung vor 01.01.1999), muss man diesen gegen Aufzahlung einer Gebühr ausstellen lassen.

Kündigungen


Arbeitsverhältnis

Hallo Chef, ich kündige! Ich gehe auf Weltreise.

So oder etwas ausgeschmückter wird es wohl klingen, wenn du dich von deiner Arbeit trennen musst. Bedenke jedoch: Kündigst du dein Arbeitsverhältnis ohne einen wichtigen Grund (eine Weltreise gehört nicht dazu), so bekommst du eine Sperrzeit des Arbeitslosengeldes von 12 Wochen. Diese vergeht gegebenenfalls während der Weltreise, jedoch stehen dir diese 3 Monate nach deiner Rückkehr nicht mehr zu. Um dies zu umgehen, kannst du deinen Arbeitgeber bitten, dir eine fristgerechte, betriebsbedingte Kündigung auszustellen. Falls du einen befristeten Vertrag hast, könntest du bis zur Beendigung arbeiten und ihn nicht verlängern.

 

Verträge

Fitnessstudio, Sportverein, Fahrkarten, Handy, Abos, Versicherungen - in der Regel schließen wir dafür Verträge mit Mindestlaufzeiten ab. Hier gilt es sich früh genug einen Überblick zu verschaffen und die Verträge rechtzeitig zu kündigen. Besteht die Mindestlaufzeit länger, als du noch vor hast in Deutschland zu sein, solltest du dich über das jeweilige Sonderkündigungsrecht informieren. Dieses bietet oftmals die Möglichkeit früher aus den laufenden Verträgen zu kommen, wenn man zum Beispiel den Wohnort wechselt und das Fitnessstudio oder die Jahresfahrkarte nicht mehr nutzen kann.

 

Wohnung

Bei der Kündigung der Wohnung oder des WG-Zimmers ist die Kündigungsfrist und gegebenenfalls die Mindestmietdauer in dem Mietvertrag zu beachten. Die Kündigung sowie die Bestätigung sollten schriftlich erfolgen. Der Vermieter wird auf dich zukommen und einen Termin zur Wohnungsabmahne vereinbaren - hier beurteilt er, welche persönlichen Veränderungen (Wandfarbe, Bodenbelag, Möbel) in den Ursprungszustand gesetzt werden müssen. Vereinbare diesen Termin einige Wochen vor dem Auszug, so hast du noch genug Zeit, diese Änderungen vorzunehmen.

Nach §17 des Bundesmeldegesetzes (BMG) ist ein Umzug dem zuständigen Einwohnermeldeamt innerhalb von 2 Wochen mitzuteilen. Bei einer Langzeit-Weltreise wäre es erforderlich sich vor der Reise ab- und bei der Rückkehr wieder anzumelden. Möchte man zwecks Bank- und Versicherungskontakten weiterhin eine Postanschrift in Deutschland haben ist es empfehlenswert sich beispielsweise bei seinen Eltern oder anderen guten Bekannten anzumelden. Beachte, dass diese dir deine Post zum Beispiel per Mail zukommen lassen sollten, damit du erreichbar bist. Damit deine Post auch in deiner neuen Anschrift landet, kannst du in einer Filiale oder online einen Nachsendeauftrag stellen. Möchtest du deiner Familie diesen Stress ersparen, bietet Drop Scan die Möglichkeit, seine Briefe an das Unternehmen senden zu lassen. Nachdem der Umschlag eingescannt und für dich weltweit abrufbar ist, kannst du entscheiden, ob der Brief geöffnet und ebenfalls eingescannt werden soll.

 

Hat man bereits die Tage im Kinder- oder WG-Zimmer hinter sich gelassen und lebt in einer eigenen Wohnung, hat sich vermutlich einiges angesammelt. Wenn du die Wohnung samt deiner Möbel untervermieten darfst (dies muss mit dem Wohnungseigentümer vereinbart werden), ist das eine praktische Möglichkeit für Langzeitreisende. Bietet sich dir jedoch nicht diese Möglichkeit, stellt sich die Frage: Wohin mit dem ganzen Kram? Unser Vorschlag: Fang früh genug an auszumisten - verkaufe oder verschenke Gegenstände auf dem Flohmarkt oder im Internet. Wir haben gute Erfahrungen mit Ebay Kleinanzeigen, Rebuy und Momox gemacht. Das Hab und Gut, das du einfach nicht von dir geben möchtest, kannst du vielleicht bei Verwandten oder Freunden unterbringen. Falls auch dies nicht möglich ist, kann man sich in jeder Stadt Garagen, Keller oder Container mieten - je nachdem kommen aber laufende Kosten während der Reise auf dich zu. Wer in dem Zeitraum vom dem 25. August 2014 bis 31. August 2016 seine Möbel bei IKEA gekauft und noch den lesbaren Kassenzettel hat, kann Gebrauch von dem lebenslangen Rückgaberecht machen und seine Einkäufe zurückgeben. IKEA ruderte schnell zurück, sodass auf Einkäufe ab dem 01.09.2016 "nur" noch ein einjähriges Rückgaberecht besteht. Für Einkäufe ab dem 01.09.2018 besteht dass Rückgaberecht sogar nur noch für verschlossene Möbel und Gegenstände.

Arbeitslos melden


Das Arbeitslosengeld I oder II steht dir während der Weltreise nicht zu, da du dem Arbeitsmarkt und der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung stehst. Es ist davon abzuraten die Arbeitsargentur zu betrügen und die Weltreise zu verschweigen, denn früher oder später wird dies auffallen! Dies heißt jedoch nicht, dass dein Anspruch auf Arbeitslosengeld verfällt. Erfüllst du die Voraussetzungen

 

1. du musst arbeitslos sein

2. du musst die Anwartschaftszeit erfüllt haben

(in den letzten 30 Monaten mindestens zwölf Monate in einem Versicherungspflichtverhältnis gestanden haben)

3. du musst dich persönlich arbeitslos gemeldet haben

 

und wird dir vor dem Antritt der Reise das Arbeitslosengeld für mindestens einen Tag bewilligt, so besteht dein Anspruch auf die weiteren Monate für vier Jahre. Dies ist die sogenannte Unterbrechung der Arbeitslosigkeit. Sobald du von der Weltreise zurück kommst, meldest du dich ab dem ersten Tag persönlich arbeitssuchend - so bekommst du das Arbeitslosengeld weiter bezahlt und bist zudem über die Agentur krankenversichert. Den Antrag auf Arbeitslosengeld erhältst du bei deiner zuständigen Agentur für Arbeit oder online. Wer seinen Arbeitsvertrag selbst kündigt, erhält eine Sperrfrist des Arbeitslosengeldes I von drei Monaten. Diese vergehen gegebenenfalls auf der Reise. Endete dein Arbeitsvertrag fristgerecht, so erhältst du das Arbeitslosengeld I bis zu dem Tag deines Abfluges. Wir ließen dieses Datum direkt vormerken, als wir persönlichen bei der Arbeitsagentur waren.

Kreditkarte beantragen


Visa oder Mastercard?

Der einfachste Weg, um auch im Ausland Bargeld abheben oder mit der Karte zahlen zu können, ist mit einer Kreditkarte. Die größten Anbieter in Deutschland sind die Visa Card und die Mastercard. Doch für welche sollte man sich als Reisender entscheiden? Für einen Reisenden zählt vor allem die Akzeptanz im Ausland, die Anzahl der Geldautomaten und die Sicherheit. Im direkten Vergleich unterscheiden sich die Anbieter kaum voneinander. Die Visa Card wird weltweit in 46 Millionen Stellen akzeptiert und ermöglicht das Abholen von Bargeld an 1,6 Millionen Geldautomaten. Die Mastercard wird ebenfalls weltweit in 44 Millionen Stellen akzeptiert und ermöglicht das Abholen von Bargeld an 2 Millionen Geldautomaten. Allgemein lässt sich sagen, dass die Visa Card in Asien und die MasterCard in den USA weiter verbreitet ist. Wir selbst reisen ausschließlich mit Visa Card und hatten weder in Südostasien, noch in Nord-, Mittel- oder Südamerika Probleme. 

 

Welche Bank?

In der weiteren Entscheidung zu berücksichtigen ist, dass die Kreditkarten über Banken und Sparkassen vergeben werden. Diese Anbieter legen eigene Verträge fest - so kann die Kreditkarte je nach Bank kostenlos oder gegen monatliche / jährliche Gebühr ausgestellt werden. Der wichtigste Aspekt für Reisende sind dabei jedoch die Auslandsgebühren, die einige Banken für Geldabheben oder Überweisungen berechnen. Auf einer Weltreise kommt da so einiges zusammen.

 

Auslandskrankenversicherung


Ein schmerzender Zahn, eine kräftezerrende Erkältung, ein fragwürdiger Insektenbiss oder ein falscher Schritt auf die Straße - Behandlungen beim Arzt können schnell teuer werden. Die Recherche nach der richtigen Auslandskrankenversicherung hat uns einige Tage gekostet, da wir die Weltreise möglichst abgesichert starten wollen. Mittlerweile gibt es viele Anbieter von guten Langzeit-Auslandskrankenversicherungen. Um ein paar der beliebtesten zu nennen: HanseMerkur, STA Travel oder Ergo. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass folgende Punkte abgesichert sind. 

  • 24/7 Unterstützung 
  • ambulante & stationäre Behandlung
  • verordnete Arzneimittel
  • Rücktransport inkl. Begleitperson
  • Rettungs- und Bergungskosten 
  • Unterbrechung/ Aufenthalt in Deutschland bis zu 6 Wochen im Jahr

 

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