Krank auf Reise


Im Jahr ist der Bundesdeutsche im Durchschnitt 17 Tage lang krank. Auch während einer Reise bleibt man nicht immer davon verschont. Teilweise nimmt sich der Körper im Urlaub, auch durch das Runterfahren, die Zeit, um endlich mal wieder, nach all dem Alltagsjobstress, krank werden zu können.

 

Geteiltes Leid ist halbes Leid - nachfolgend berichten wir von unseren Erfahrungen, als wir während der Reise krank wurden. Je nachdem wo und in welcher Situation das grade liest, kann es dich ja vielleicht ein wenig beruhigen!

 

 

Regulärer Zahnarztbesuch in Thailand

Während unserer Reise planten wir einen zweiten Besuch in Thailand ein. Ein guter Zeitpunkt, um die qualifizierten Ärzte aufzusuchen und einen Checkup Termin beim Zahnarzt zu vereinbaren. In Bangkok fanden wir viele Zahnärzte und Zahnkliniken, teilweise sogar mit deutschem Personal und auf Touristen spezialisiert. So kann man auch ohne Terminvereinbarung bei einem Arzt vorbeischauen.

 

Melissa besuchte die Siam Station Dental Clinic, welche sich in einem kleinen Kaufhaus in der Nähe der großen Shoppingmalls, MBK und Centralworld befand. Die drei Zahnärzte waren Thailändisch, sprachen jedoch gut Englisch. Unter den Patienten im Wartezimmer waren wir auch die einzigen Ausländer, aber wir fühlten uns in guten Händen. Am Morgen fragten wir nach einem freien Zeitfenster und konnten sechs Stunden später wiederkommen. Trotz, dass die Praxis voll war, kamen wir nach kurzer Wartezeit und dem Ausfüllen eines kleinen Fragebogens sofort dran.

 

Die Kontrolle der Zähne verlief ähnlich wie in Deutschland. Die Zahnärztin ging sorgfältig Zahn für Zahn durch den Mund und ließ die Helferin die Behandlungsbedürftigen Stellen notieren. Danach erklärte sie den Befund sowie das mögliche weitere Vorgehen. Bei Melissa wurde kein Loch gefunden, jedoch waren zwei Füllung überholungsbedürftig. Des Weiteren ließ sie zwei Röntgenbilder anfertigen, um sicherzugehen, dass sie kein Loch übersah. Danach ging es zum Abschleifen, Füllung auftragen und verhärten lassen, Zusammenbiss kontrollieren und störende Stellen korrigieren. Zu guter Letzt wurde eine Zahnreinigung durchgeführt. Die Kosten des Zahnarzttermins beliefen sich auf 70 Euro.

 

 

Salmonellen -  mit 40° Fieber per Tuktuk ins Krankenhaus

Nach nicht ganz einem Monat auf Weltreise war es bei uns so weit. Melissa wachte mit 37,5°C auf und innerhalb von wenigen Stunden steigerte sich die Körpertemperatur auf 40°C. Sofort gingen die ersten Alarmglocken an und per Google landeten wir schnell bei Krankheitshypothesen zwischen Grippe, Dengue und Malaria. Wir waren am Tag zuvor erst in Ayutthaya in Thailand angekommen und waren 10 Tage zuvor, im Chitwan Nationalpark, auch schon in einem mückenreichen Gebiet. Auch, wenn wir nicht recht wollten blieb kein anderer Weg, als das erste Mal im Ausland zum Arzt zu gehen. Der Host unserer Unterkunft organisierte uns ein Tuk Tuk, dass uns auf Anraten zum Krankenhaus brachte. Wer schon mal 40°C Fieber hatte, kann sich vorstellen wie sehr Melissa sich über Fahrtwind im Haar gefreut hat.

 

Niemand ist gern im Krankenhaus (außer vielleicht bei einer Geburt), jedoch haben sich die thailändische Krankenschwestern  rührend um uns gekümmert. "Thailweise" waren bis zu 5 Schwestern mit Melissas Krankheitsfall zu Gange. Hervorzuheben ist aber, dass eine Angestellte nur damit beschäftigt war uns nicht Thais den Weg zu zeigen, zu dolmetschen und Sonderwünsche zu erfüllen. Sie probierte sogar unsere Versicherung in Deutschland zu kontaktieren, um den Schadensfall direkt abzuwickeln. Das gelang zwar final nicht, aber der Einsatz war beeindruckend. Der Arzt sprach nur gebrochenes Englisch und die Dolmetscherin wollte ihn nicht so recht verbessern, so mussten wir oft nachhaken und haben uns teilweise auch mit geringem Informationsgehalt zufrieden gestellt. 

Melissa wurde Blut abgenommen, um auf Hepatitis, Dengue und Malaria zu untersuchen und mit Hilfe eines Wattepads, mit dem kurz in der Nase gewischt wurde, auf Grippebakterien geprüft. Eine Stunde später hatten wir die Ergebnisse. Keiner der Tests war positiv. Was also genau die Ursache war, wurde nicht festgestellt. Zur Sicherheit wurde aber ein Antibiotikum und Schmerztabletten verschrieben. 

 

Wir konnten anschließend in Bar oder per Kreditkarte bezahlen und erhielten eine Abrechnung über Ort, untersuchendem Arzt, geleistete Dienste, sowie Medikamente. Anschließend wurde uns am Schalter gegenüber, der krankenhauseigenen Apotheke, die Medikamente übergeben und die Einnahme erklärt. Von Anfang bis Ende wurden wir auf Händen getragen, was ziemlich ungewohnt ist, wenn man sich an den letzten Krankenhausbesuch in Deutschland zurückerinnert. Nichts desto trotz hoffen wir nicht wieder herkommen zu müssen. 

 

Die Abrechnung haben wir anschließend abfotografiert und per Mail an unsere Versicherung geschickt, welche sich dann dem weiterem Verlauf angenommen hat. Falls ihr euch fragt, wie viel so ein 4-stündiger Aufenthalt in Thailand kostet: ca. 110€.

 

 

Bakterien nach dem Schnorcheln - Nebenhöhlenentzündung

Nicht lesen, wenn du dich schnell ekelst! 

Normalerweise würde ich bei einer Nebenhöhlenentzündung nicht direkt einen Arzt aufsuchen. Meistens hängt es einfach mit einem grippalen Infekt zusammen und verschwindet nach ein paar Tagen Auskurieren wieder. Doch in diesem Fall verschluckte ich beim Schnorcheln lauwarmes Salzwasser. Bereits einen Tag später merkte ich, wie sich meine Nebenhöhlen entzündeten und schmerzten. Beim Ausschnaufen grüner Schleim, Eiter und Blut mitkamen. Über Nacht bekam ich leichtes Fieber. Da unser Weiterflug nach Singapur bereits gebucht war und ich lieber dort, als auf Borneo zu einem Arzt gehen wollte, schleppte ich mich ins Flugzeug. In Singapur angekommen, suchte ich nach einer HNO Praxis und wurde im städtischen Krankenhaus fündig. Als wir dort ankamen, glaubten wir unseren Augen kaum. Vor dem hochmodernen Gebäude standen haufenweise Luxuswagen. In der riesigen Empfangshalle spielte ein Pianist auf einem Flügel. Im Wartezimmer des HNO Arztes hingen Auszeichnungen und Fotos von ihm mit Berühmtheiten. 

 

Wir wurden etwas besorgt, dass die Rechnung unverhältnismäßig hoch sein wird und die Reisekrankenversicherung diese vielleicht ablehnen würde. Andererseits befanden wir uns in einem "normalen" Krankenhaus. Nach einer kurzen Untersuchung bekam ich ein Antibiotikum verschrieben. Die Gesamtkosten beliefen sich auf über 500 Euro - welche wir erstmal vorauszahlen mussten. Zum Glück erhielten wir die Summe von unserer Versicherung erstattet. 

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