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Gran Canaria


Für Naturliebhaber ist Gran Canaria ein Bühnenbild, an der man sich gar nicht sattsehen kann. Nicht umsonst ist die Insel als Miniaturkontinent bekannt. Die verschiedenen Klimazonen erschaffen auf der kleinen Insel eine Natur, die unterschiedlicher nicht sein kann. Von feuchten Wäldern, über Kakteen und Palmen bedeckte Flächen bis hin zu kargem Ödland.

Gesehenes und Erlebtes


Wir flogen mit Ryanair vom SXF Berlin nach LPA Gran Canaria und kamen nach einem sechsstündigen Flug, mit einer Stunde Verspätung an. Am Flughafen Gran Canarias holten wir einen Mietwagen ab, den wir am Ende unserer Urlaubszeit an einer anderen Station, in Agaete, zurückgaben. Von dort fuhren wir etwa 1,5 Stunden mit der Fähre nach Teneriffa. Die Fähre beherbergte mehr als genug Sitzplätze für alle Passagiere und machte trotz des in die Jahre gekommenen Erscheinungsbildes einen vertrauenswürdigen Eindruck. Während der Überfahrt konnten wir leider nicht auf das Deck und durften den Atlantik nur durch ein Fenster beobachten - ob sie dies verbieten, damit die Touristen noch extra Boots- und Walsichtigunstouren buchen? Wer weiß. Auf Teneriffa holten wir ebenfalls den vorab reservierten Mietwagen ab, den wir vor Abflug an dem Flughafen zurückgaben. 

 

 

Strände

 

Gran Canaria verfügt über 236km Küstelänge, wovon rund 50km Strände sind. Befragt man das Internet, welcher der Beste dieser Badeorte ist, so landet man über kurz oder lang beim Beach-inspector.com. Jedoch empfiehlt es sich, genau das Gegenteil zu dem zu tun, was einem empfohlen wurde, denn jeder Tourist nutzt das Internet und damit die gleiche Quelle. Fahrt am besten einfach drauf los und lasst euch von etwas Unvorhergesehenem überraschen; immerhin sind ein Fünftel des Inselumfangs Strand, da wirst du deinen Platz schon finden. Unsere Lieblingsstrände waren der Playa del Cabron (liegt beim Leuchturm von Arianaga) und der Playa de Sardina (in der Nähe der Hafenstadt Agaete).

 

Vorteile die du davon hast gegen den Tourismusstrom zu schwimmen : Weniger Menschen, mehr Ruhe. Weniger attraktiv für Diebe. Weniger durch den Menschen verschmutzt. Niemand der dir aufdringlich Sachen verkaufen will. Das Gefühl einen Geheimtipp entdeckt zu haben. Jedoch gibt es dabei auch zwei Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Gerade die kleineren Strände haben keine Lifeguards und die Strömungen sind je nach Gezeiten und Strand mal mehr vorhanden. Der zweite Negativpunkt ist, das die kleineren Strände meist über keine Duschen verfügen, so dass man frisch gesalzen ins Auto einsteigen darf.

 

 

Schnorcheln

 

Für die, die auch mal den Strand verlassen und den Atlantik erkunden wollen, bietet Gran Canaria viele Möglichkeiten zu schnorcheln. Man muss nicht einmal weit hinaus schwimmen um Fischschwärme zu sehen. Die besten Plätze die wir fanden waren direkt neben kleinen idyllischen Stränden, so dass wir zwischen sonnenbaden, schwimmen und schnorcheln wechseln konnten. Wir sahen allerhand Brassen, Papageienfische, Glanzbarsche und Krabben. Respekteinflößend wurde es als wir eine Muräne, einen Tintenfisch, einen Kugelfisch und sogar einen Engelshai erblickten. Wir merkten doch recht eindeutig, wie sehr wir beiden Landratten sind, denn praktisch jedes Tier dort unten war unter Wasser schneller als wir; selbst die Krabbe, wenn sie wollte.

 

 

 

Maspalomas

 

Das im Süden der Insel gelegene Maspalomas gehört zu den touristischen Zentren Grand Canarias. Hier gibt es viele Restaurants, Bars und Freizeitaktivitäten die alle auf die überwiegend englischen, deutschen und skandinavischen Gäste ausgerichtet ist. Doch das war nicht der Grund für unseren Besuch. Auf mehr als 12km² erstrecken sich die Dünen von Maspalomas am Südzipfel der Insel und bilden eine einzigartige Kulisse. Hier scheint die Wüste im Meer zu versinken. Da in den 60er- und 70er-Jahren der Tourismus hier Stark die Natur gefährdete wurden im Jahr 1987 die Dünen von Maspalomas unter Naturschutz gestellt.

 

 

Tejeda

 

Auf 1050m liegt im Herzen der Insel das kleine Dorf Tejeda. Inmitten des Gebirges haben hier im 3. Jahrhundert n.Chr. die ersten Siedler, die Guanchen, in Höhlen ihre Spuren hinterlassen, die man heute noch besichtigen kann. Eindrucksvoll sticht auch der Roque Bentayga aus der Landschaft hervor. Dieser war ein Heiliger Platz für die Ureinwohner, wo sie ihre religiösen Riten abhielten. Später, im Jahr 1496, kamen die Kastillianer  und eroberten die Inseln, konnten aber nur unter großer Mühe die Festung der Guanchen, durch die gute Lage im Gebirge, einnehmen. Hier gründeten sie das Dorf Tejeda und bis heute sind die alten Gebäude erhalten, so dass man einen originellen Einblick in die spanische Architektur des 16. Jahrhunderts entdecken kann. Tejeda gehört zu den 10 schönsten Dörfer Spaniens und dadurch ist natürlich auch das Dorf auf Tourismus gepolt.

 

 

ROQUE NUBLO UND ROQUE RANA

 

Eine Besichtigung des Dorfes kann man gut mit einem Besuch bei dem Roque Nublo und seinem kleinen Bruder Roque Rana, den Wahrzeichen der Insel verbinden. Beide sind Überreste, beziehungsweise Pfropfen eines einstmal viel höheren Vulkanschlots. Die Guanchen sahen den Roque Nublo als heiligen Berg an und errichteten um ihn einen Platz, an dem dem Sonnengott geopfert wurde. Der Felsen wurde erstmals im Jahre 1932 bestiegen. Heute in der Roque Nublo ein beliebtes Wanderziel bei Touristen und über gut ausgebaute Wanderwege erreichbar. Oben angekommen reicht die Aussicht bei gutem Wetter bis zum Teide auf Teneriffa.

 

 

PICO LAS NIEVAS

 

Der höchste Punkt Gran Canarias ist mit 1949m der Pico las Nieves. Die Spitze der Insel bietet einen hervoragenden Blick über die Berge und Täler und auch der Roque Nublo, ein weiteres Wahrzeichen, ist zu sehen. Auf dem Weg zur Spitze kommt man durch einen Nadelwald. Das klingt für uns Mitteleuropäer nicht besonders, doch hier können Bäume nur dank der Nebelwolken überleben. Es ist ein erstaunlicher Anblick und bestätigt die Sehnsucht des Reisens.

 

 

STRAßEN 

 

Straßen auf Gran Canaria, das ist ein Abenteuer für sich. Von Agaete im Nordwesten bis Taurito im Südwesten lässt sich die Insel an der Küste gut auf Autobahnähnlicher Strecke umfahren.  Doch sobald man ins Innere der Insel fahren will wird es kurvig, eng und langsam. Serpentinen und enges Fahren am Berg  bestimmen jetzt das Straßenbild. Durch das geringe Verkehrsaufkommen sind die Straßen auch nicht so breit gehalten, was meistens auch nicht stört, doch wenn einem der erste Linienbus entgegenkommt beginnen die Schweißperlen zu fließen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit  auf den Strecken beträgt hier 40km/h.  Richtig abenteuerlich ist es jedoch, wenn sich Felsbrocken lösen und auf die Fahrbahn fallen. Da helfen nur noch starke Arme oder ein Gefühl für den Rückwärtsgang.

 

TIERWELT

 

Auf Gran Canaria gibt es keinerlei giftige oder für den Menschen lebensgefährliche Tiere. Der wohl berühmteste Bewohner der kanarischen Inseln ist der Kanarienvogel. Dieser hat jedoch kaum Ähnlichkeit mit denen, die als Haustier gehalten werden. Er ist kleiner, rundlicher und bräunlich gefärbt. Einzig die gelbgrünen Federn auf der Brust haben sie zur Gemeinsamkeit. Die Vögel halten sich fernab der tourisischen Hochburgen auf, sind in den abgelegenen Gebieten jedoch zu finden. Ein weiterer Bewohner, der sich nicht von den Menschenmengen abschrecken lässt, ist die Eidechse. Achtet man auf sie, wird man sie in jedem Gebüsch finden und es rascheln hören.

Da sich unsere Unterkunft mitten in den Bergen der Insel befand, hörten wir es täglich klingeln. Es waren die Glocken der Schafsheere, die durch das Gebirge getrieben werden, um Futter zu finden. Aus ihrer Milch wird Käse hergestellt, den man in jedem Supermarkt der Insel erwerben kann.

 


KULTUR GEHT DURCH DEN MAGEN

 

LOKALE PRODUKTE

Auf den Kanarischen Inseln findet man in den Supermärkten zum Großteil Produkte, die auf den Inseln angebaut und hergestellt werden. Sie sind mit einem Symbol und dem Schriftzug "Producto de Canarias" gekennzeichnet. Das Obst und Gemüse wird nicht nach dem bekannten Auswahlverfahren, welches beispielsweise in Deutschland stattfindet, sortiert und sieht nicht "perfekt" aus. Aber wir fanden dies umso besser. Die Bananen müssen nicht alle die gleiche Größe und Krümmung haben, es ist einfach ein natürliches Lebensmittel. 


VERKEHRSNETZ

 

Um zu unserer Unterkunft, mitten in den Bergen Gran Canarias zu gelangen, benötigten wir einen Mietwagen. Diesen haben wir ebenfalls ein halbes Jahr vor Reisebeginn über den Vermittler "Sunny Cars" und die Firma "Cicar" gebucht. Diesen konnten wir direkt am Flughafen. ohne lange Wartezeit abholen. Bezahlt haben wir ihn bereits im voraus per Kreditkarte. Wir buchten zwar nur einen Kleinwagen, aber hatten das Glück, das wir einen Mittelklassewagen bekamen. Dieser war in einem neuen, einwandfreien Zustand. Wir machten vorab Fotos und speicherten diese zur Sicherheit ab. Unserer Meinung nach, ist ein Mietwagen auf Gran Canaria unabdingbar, wenn man die Insel erkunden möchte. Durch das enge Gebirge fahren die Busse nur selten bis gar nicht und die angeleiteten Touristenfahrten kosten pro Person mehr, als ein Mietwagen am Tag. Für die 10 Tage zahlten wir nur knapp 250,00€. Des Weiteren sind die Benzinpreise auf den Kanarischen Inseln, mit run 0,80€ pro Liter, sehr günstig.


UNSERE UNTERKUNFT

 

27.954841, -15.616366 diese Koordinaten gaben wir in unser Navi ein, um zu unserer Unterkunft zu gelangen. Ohne Hausnummer und Straßenname war dies die beste Beschreibung. So ungewöhnlich wie die Hausnummer war auch die Unterkunft selbst. Sie ist teils in einen Fels gebaut und teils ein freistehendes Häuschen. Das "El Pedregal" ist eine AirBnB-Unterkunft, deren Ausblick einen jeden Tag aufs neue glauben lässt im Paradies zu sein. Von der Terrasse blickt man in ein Tal herab, das weniger Menschen, als Ziegen und Schafe beherbergt. Kakteen und Sträucher bewachsen den Boden und kleine Eidechsen schleichen zwischen den Steinen umher. Die Nächte sind durch die Höhenlage von über 1300m meist klar und die wenigen Lichtquellen in der Umgebung lassen einem einen seltenen Anblick erleben: die Milchstraße.

 

Auf Gran Canaria gibt es sehr viele Hotelanlagen. Wem diese gigantischen Bauten, teilweise mit Ausblick aufs Meer und einem Pool, den man sich mit hunderten Gleichgesinnten teilt gefällt, wird über Booking.com schnell fündig. Da wir derartige Touristentempel meiden und den Einheimischen näher kommen wollten, buchten diese traumhafte Unterkunft etwa ein halbes Jahr vor Reisebeginn über Airbnb und zahlten nur 40,00€ pro Nacht.

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