Trampen, mieten oder kaufen?


 

Trampen und Fahrgemeinschaften

Der Mietwagen 

Ein Fahrzeug kaufen 

Einen Campervan ausbauen

Trampen und Fahrgemeinschaften


 

Die günstigste Variante um in Australien von A nach B zu kommen ist es wohl Fahrgemeinschaften zu bilden. Immer wieder sieht man Backpacker, die ihren Daumen oder Schilder raushalten um von Fremden mitgenommen zu werden. Die Risiken, die diese Fortbewegungsmöglichkeit mit sich bringt, müssen wir wahrscheinlich nicht benennen. Zwar gilt Australien als ein sicheres Land, jedoch kannst du auch hier auf Menschen treffen, die es nicht gut mit dir meinen. Etwas sicherer ist es, wenn du dich über soziale Netzwerke mit Gleichgesinnten verabredest. Es gibt zahlreiche Gruppen und Foren, in denen Reisende ihre Fahrten anbieten beziehungsweise suchen. Einige der größten und aktivsten Gruppen bei Facebook sind zum Beispiel "Rideshare in Australia" , "Farmwork Australia", "Work and Travel Australien",... gib einfach den Begriff "Backpacker Australia" bei Facebook in der Gruppensuche ein und du wirst bestimmt fündig! 

 

Der Mietwagen


Vorab solltest du wissen, dass eine Umrundung Australiens mit nur einem Mietwagen nicht empfehlenswert ist. Woher wir das wissen? Wir haben die AGBs unseres Vermieters nur überflogen und erst im Ernstfall festgestellt, dass wir mit unserem Mietwagen den Anmietungsbundesstaat nie hätten verlassen dürfen. Die Folge war, dass unser Versicherungsschutz erloschen ist und wir die Kosten der Reparaturen selbst tragen mussten. Wir haben das Internet durchforstet, uns mit Einheimischen ausgetauscht und mussten letztendlich einsehen, dass wir nicht an einen schlechten Vermieter geraten sind. Tatsächlich gibt es derzeit keinen Mietwagenanbieter, der es dir einfach so erlaubt in alle sechs Bundesstaaten zu fahren. 

 

Ein Mietwagen lohnt sich somit eher, wenn du planst nur in einem Bundesstaat zu bleiben, beziehungsweise vorher mit dem Vermieter abklärst, dass du zum Beispiel von Victoria über New South Wales nach Queensland fährst. Gegen eine zusätzliche Gebühr lassen sich manche Anbieter auf die Fahrt durch mehrere Staaten an der Ostküste ein. Doch spätestens im Northern Territory und Western Australia stellen sie sich quer. Dies liegt zum einen daran, dass diese Bundesstaaten nur wenig besiedelt sind und die langen Straßen des Outbacks viele Pannen hervorrufen, zum anderen aber auch, dass diese Bundesstaaten eigene Gesetze haben. 

 

 

Wir suchen einen Mietwagen immer gerne mit dem Vergleichsportal Check24.de. Hier kannst du einfach den Start- und Endpunkt eingeben und hast alle Anbieter und deren Preise auf einen Blick. Des Weiteren ist Check24 ein deutscher Ansprechpartner, den du bei Fragen und Problemen immer kontaktieren kannst. Mehr Tipps und Informationen zu Mietwagen findest du in unserem dafür angelegten Bericht Fahrzeuge mieten.

 

Ein Fahrzeug kaufen


Am meisten Freiheit genießt du wohl, wenn du dir ein eigenes Fahrzeug in Australien kaufst. Da wir selbst nur drei Monate in Australien waren, haben wir uns gegen den Kauf eines Autos entschieden - hätten, rückblickend, aber auch für diese Zeit lieber eins gekauft! Da wir uns in Neuseeland einen Van gekauft haben, haben wir uns mit dem Thema auseinander gesetzt und auch eine Anleitung für den Autokauf in Australien  geschrieben.  

 

Schritt 1: Fahrzeugtyp

Die Frage, die du dir zu erst stellen solltest : Was für ein Fahrzeug benötigst du und wie groß ist dein Budget? Die gängigsten Roadtrip Fahrzeuge in Australien sind

 

4x4 Geländewage

wie Toyota Landcruier, Nissan Pathfiner / Terrano / Patrol

Empfehlenswert, wenn du lange, unbefestigte Straßen fahren willst. Besonders im Northern Territory und Western Australia sind viele Straßen nur Geländewagen tauglich. Die meisten Geländewagen-Roadtripper haben ein aufklappbares Dachzelt auf ihrem Auto, damit sie den (verhältnismäßig kleinen) Kofferraum als Stauraum nutzen können. So bleibt auch die hintere Sitzbank frei, falls ihr mehrere Personen seit oder mal jemanden mitnehmen möchtet (Carsharing). 

 

Campervan

wie Toyota Hiace, Nissan Urvan, Mitsubishi Express 

Ein Campervan eignet sich in der Regel für 2 Reisende, da die hinteren Sitze oftmals ausgebaut wurden, um Platz für eine Küche und ein Bett zu schaffen. Bei der Suche wirst du schnell feststellen - es gibt die verschiedensten Ausbaumöglichkeiten und danach richten sich auch meistens die Preise. Auch wenn eine schöne Einrichtung manchmal sehr verlockend aussieht, solltest du die Augen aber lieber auf die mechanischen Daten legen. Wir haben unzählige, wirklich schön ausgebaute Campervans für über 10.000 AUD gesehen, die mechanisch schlechter waren, als einfach ausgebaute. 

 

Schritt 2: Fahrzeug finden

Ein wichtiger Tipp vorab, den du bei deiner Suche berücksichtigen solltest: Es ist einfacher und günstiger, wenn du das Fahrzeug in dem Bundesstaat kaufst und verkaufst, in dem es bereits registriert ist. 

 

Wenn du gezielt nach einem fertigen Roadtrip-Fahrzeug suchst, eignet sich am besten der Zeitraum Juni bis September. Da hier viele Backpacker an, beziehungsweise abreisen, gibt es eine größere Auswahl. Die meisten von ihnen planen nach ihrem Auslandsjahr auch nicht viel Zeit zum Verkaufen ein, sind nicht mehr so stark auf das Geld angewiesen und wollen ihr Fahrzeug einfach und schnell los werden. Dass ist auch der Grund, warum du in den großen Städten mit internationalen Flughäfen (Melbourne, Sydney, Perth) eher fündig wirst. Aber auch in jedem anderen Monat und auch in kleineren Städten kannst du fündig werden - die Auswahl ist einfach nur kleiner. 

 

Die beliebteste Webseite um Fahrzeuge zu kaufen und verkaufen ist das australische Pendat zu Ebay: Gumtree. Aber auch bei Facebook Marketplace und in Facebookgruppen wie "Australia Car Market / Campervans for Backpacker", "Backpacker Campervans for sale Australia" oder "Work and Travel Australien" findest du eine riesen Auswahl und kannst praktischer Weise direkt die Facebookprofile von den Verkäufern checken - so bekommt man immerhin einen groben Eindruck über die Vorbesitzer. Ansonsten kannst du natürlich, wie in Deutschland auch, lokale Autohäuser aufsuchen. 

 

Schritt 3: Fahrzeug checken 

Hast du ein Fahrzeug gefunden, das dich anspricht, solltest du es bestenfalls vor dem Kauf nochmal unter die Lupe nehmen, auch wenn du dich nicht so gut mit der Mechanik auskennst. Öffne die Motorklappe und schau, ob irgendwo Öl ausläuft, guck hierfür auch unter das geparkte Auto. Siehst du rostige Stellen an der Karosserie?  Ist das Profil der Reifen noch ausreichend? Gibt es an der Frontscheibe Steinschläge oder sogar Risse? Funktionieren alle Lichter und Blinker, Spiegel, Sicherheitsgurte? Abgefahrene Reifen oder Steinschläge sind nicht direkt ein Ausschlusskriterium, aber so kannst du den Preis noch mal runterhandeln, denn du wirst gegebenenfalls etwas in die Erneuerung oder Reparatur stecken müssen. Dreh, zumindest als Beifahrer, mal eine Runde mit dem Auto und höre dir die Motorengeräusche an, schalte die Gänge durch, mach eine Vollbremsung . Wenn du wie wir (in Neuseeland), ganz auf Nummer sicher gehen willst, kannst du auch einen Termin in einer Werkstatt buchen und das Auto für 50 AUD durchchecken lassen - dann weißt du, welche Kosten gegebenenfalls noch auf dich zukommen werden. Dies musst du natürlich vorher mit dem Verkäufer vereinbaren. Aber ganz ehrlich, wenn er, einen für ihn kostenlosen, 30 minütigen Check ablehnt, dann würde ich die Finger von dem Auto lassen! 

 

Auch wenn manche ausgebaute Campervans, mit ihren liebevoll gestalteten Küchen und Betten traumhaft aussehen. Lass dich nicht davon blenden! Eine gute Innenausstattung sollte kein Kaufkriterium sein. Diese Gegenstände kosten, vor allem in Secondhandläden, nur einen Bruchteil von einer Reparatur.

 

Schritt 4: Fahrzeug kaufen 

Hat das Fahrzeug den Check bestanden? Gut, dann kannst du jetzt mit dem Verkäufer eine Zahlungsmethode vereinbaren. Wir zahlen immer am liebsten per Überweisung, da wir so ein offiziellen Beleg haben. Du solltest natürlich zusätzlich noch einen Kaufvertrag mit dem Verkäufer abschließen und unterschreiben. Achte darauf, dass alle wichtigen Daten über den Verkäufer, über dich als Käufer und über das Auto enthalten sind. Adressen, Kaufdatum, Preis, Kennzeichen, Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN), Unterschriften. 

 

Schritt 5: Fahrzeug an-/ ummelden (Rego)

Wie bereits gesagt, ist es am einfachsten, wenn du ein Fahrzeug in dem Bundesstaat kaufst, in dem es bereits registriert ist. Die Registrierung (REGO) ist fest mit dem Fahrzeug verknüpft und wird bei Verkauf, wenn noch gültig, übertragen. In der Rego sind die KFZ Steuer sowie eine Personenschäden-Haftpflichtversicherung enthalten. Der Ablauf der An-/Ummeldung, sowie die benötigten Unterlagen variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Lass dich von den bürokratischen Angelegenheiten nicht entmutigen, auch wenn Zertifikate und Wohnsitznachweise erstmal abschreckend klingen - in der Regel klappt dies alles einfacher und unkomplizierter, als es klingt. Einen Wohnsitznachweis stellen dir zum Beispiel auch einfach die Hostels aus! Australien ist nicht umsonst ein so beliebtes Backpackerland! 

 

Auf den Webseiten der zuständigen Zulassungsstellen, findest du die genauen, aktuellen Informationen und Formulare. 

 

Victoria : Vicroads

New South Wales: Transport for NSW 

Queensland: Queensland Government Transport and Motoring

Northern Territory: NT Government Driving and transport

Western Australia : Department of Transport 

Southern Australia: SA Government Driving and transport 

 

Des Weiteren hat der Blog Australien Backpackersguide eine gute Übersicht der verschiedenen Anmeldungsschritte in den einzelnen Bundesstaaten erstellt. 

 

Schritt 6: Versicherung

Third Party Personal Insurance (in Rego enthalten)

In der Rego-Gebühr ist nur eine einfache Personen-Haftpflichtversicherung enthalten. Im Falle eines Unfalls, übernimmt die Versicherung die ärztlichen Behandlungskosten aller Beteiligten. Aber Achtung - diese Versicherung haftet nicht für Materialschäden. Verursachst du einen Unfall mit einem anderen Auto oder Gegenstand, musst du die vollen Kosten dafür tragen. Ob abgefahrener Spiegel oder Totalschaden eines 50.000 Euro Neuwagens. Unserer Meinung nach ist es unverantwortlich ohne eine Third Party Property Insurance zu fahren. 

 

Third Party Property Insurance, ca. 500 AUD/ 12 Monate

Die Haftpflichtversicherung übernimmt bei einem von dir verursachten Unfall die Kosten des Beschädigten. Bei der Wahl des Versicherungsanbieters ist neben den monatlichen Kosten darauf zu achten, wie hoch der "Excess", also die Selbstbeteiligung bei einem Unfall sind. In der Regel gilt, je günstiger die Versicherung ist, desto höher ist die Selbstbeteiligung. Um ein Beispiel zu nennen, verursachst du einen Schaden in Höhe von 500 AUD und die Selbstbeteiligung liegt bei 400 AUD, so musst du 400 AUD bezahlen, und die Versicherung nur 100 AUD. Liegt der Schaden bei unter 400 AUD, musst du ihn ganz alleine zahlen. 

 

Full Comprehensive Insurance, ca 1.800 AUD/ 12 Monate

Die Vollkaskoversicherung übernimmt bei Schäden oder Unfällen sowohl die Kosten des Beschädigten, als auch die Reparaturkosten deines Fahrzeugs. Auch hier ist neben der monatlichen Rate darauf zu achten, wie hoch der "Excess", also die Selbstbeteiligung bei einem Schadensfall ist. 

 

Automobil Club, ca. 120 AUD/ 12 Monate

Der Eintritt in einen Automobilclub lohnt sich, wenn man nur eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, aber trotzdem sicher gehen will, dass man bei einem Schadensfalls schnelle Hilfe erhält. Ob Abschlepp-, Pannenservice oder eine Glasversicherung. Die Kosten für einen Automobilclub sind in der Regel nicht so hoch und grade für die langen Touren, durch das verlassene Outback empfehlenswert. Man kann sich schon fast sicher sein, dass man sich auf den langen Straßen des Outbacks einen Steinschlag zuziehen wird. Meistens hat man die Kosten für den Automobilclub dann schon nach einer Scheibenreparatur wieder eingeholt.  Die gelben Engel sind in Australien übrigens blau und nennen sich NRMA.

 

Einen Campervan ausbauen


Wir reisten schon immer gerne mit unserem eigenen Auto und haben dies aus verschiedenen Gründen auch als Übernachtungsmöglichkeit genutzt. Es unkompliziert, kostengünstig und man ist einfach frei. Nichts ist gebucht, man kann quasi überall hinfahren und sich so lange Zeit lassen, wie man möchte. Schlechtes Wetter? Kein Problem - fahren wir einfach ein bisschen weiter. Traumhafte Aussicht? Kann man hier vielleicht auf einem Parkplatz übernachten? Meistens ja! 

 

Je größer desto besser,..

dass denken sich wohl viele, die sich einen Wohnwagen kaufen. Klar, nichts spricht gegen ein bequemes Bett, eine Küche und ein eigenes Bad mit Dusche. Ein großes Campingmobil bringt jedoch auch viele Nachteile mit sich. Man fällt immer auf, die Parkplatzsuche erschwert sich, enge und kurvige Straßen mit Gegenverkehr - muss ich mehr sagen? Wir lieben Roadtrips und haben daher schon all unsere Autos einfach, günstig, schnell und funktionabel zu Campingmobilen umgebaut. Ob ein Kleinwagen wie ein Clio, ein Kombi wie der Opel Zafira oder VW Caddy oder ein echter Van - hier findest du unsere kleinen Umbauanleitungen. Vielleicht inspirieren sie dich ja! 

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