Bongiorno,

ITALIEN


Pizza, Pasta, la dolce vita. 

Mit dem Wirtschaftswunder der 50er Jahre und dem Wohlstand für viele deutsche Familien begann auch die Sehnsucht nach Urlaub. Zunächst noch in der Heimat, mehr und mehr aber auch ins Warme. Italien entwickelte sich zu einem Lieblingsland der Deutschen. Sonne satt statt Wolkenmeer, Strand statt Freibad, Rimini statt Ruhrpott.  Das Fernsehen nährte die Reiselust nach bella Italia und machte aufmerksam auf Pizza und Pasta, die ohne die Gastarbeiter in deutschen Küchen bis dahin noch Fremdworte waren.

GESEHENES UND ERLEBTES


Wir reisten insgesamt 16 Tage durch den Norden Italiens und legten rund 3000km zurück. Nachdem wir in den ersten 5 Tagen gutes Wetter in Südtirol hatten, war für die nächsten Tage nur Regen und Gewitter angesagt - so kann man keine langen Wanderungen planen. Also entschlossen wir uns weiter gen Süden zu fahren. Bereits ab Venedig steht das Thermometer auf um die 40 Grad. Uns zog es weiter in die Toskana.

 

Hallo Südtirol! 

Sind wir noch in Österreich oder ist das schon Italien? Dass sich Grenzregionen oft sprachlich - und kulturell von dem Großteil des zugehörigen Landes unterscheiden, haben wir schon öfter erlebt. Die autonome Provinz Südtirol ist ein besonders gutes Beispiel dafür.

 

Bis 1920 gehörte Südtirol zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Mit Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Region jedoch Italien zugesprochen. Nur zwei Jahre später begann die faschistische italienische Regierung mit der Italianisierung Südtirols. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass die deutsche Sprache nicht mehr unterrichtet werden durfte oder Städte, Straßen, sowie Vor- und Familiennamen umbenannt wurden. Höhepunkt der Italianisierung war die Einigung zwischen Hitler und Mussolini, auf eine Umsiedlung der Bevölkerung. Die Südtiroler durften demnach in das deutsche Reich umziehen oder als nicht geschützte Minderheit in Italien bleiben. 86% der Einwohner entschieden sich für die Umsiedlung. Mit dem Einmarsch der deutschen Armee und dem Sturz Mussolinis endete die Umsiedlung wenige Jahre später. Südtirol geriet für zwei Jahre unter nationalsozialistische Herrschaft, bis der Zweite Weltkrieg 1945 endete. Die antifaschistische Widerstandsbewegung Italiens übernahm die provisorische Herrschaft, bis Südtirol 1946 die Autonomie mit Schutz durch Österreich zugesprochen wurde. Das Schengener Abkommen sowie die Einführung des Euros erleichtern und verbessern die Zusammengehörigkeit Südtirols mit dem deutschsprachigen Alpenraum. 

 

Die Frage lässt sich also schwer beantworten. Offiziell sind wir in Italien - auch wenn es hier eher wie in Bayern und Österreich aussieht, die Menschen größenteils deutsch sprechen, die Städte und Straßen deutsche Namen haben, die Bauart der Häuser im Almstil ist und auch die Küche eher an die von Oma erinnert. 

 

Pragser Wildsee

Der erste Halt unseres Roadtrips war der Pragser Wildsee. Bestimmt hast du schon öfter ähnliche Bilder wie unseres gesehen. Menschen, die in einem romatischen Holzboot sitzen, ein spiegelglatter, menschenleerer See, umrundet von grünen Tannen und schroffen Bergen. Malerisch. Unwirklich. 

 

Um etwas mehr Realität in diese Idylle zu bringen - auf dem Weg zum See standen wir etwa 2km vor dem Parkplatz im Stau. Die Straße war so eng und kurvig, dass wir eh nicht hätten umdrehen können. So lehnten wir uns zurück und warteten ab. Auf dem Parkplatz herrschte ein Kommen und Gehen, sodass sich der Stau relativ schnell wieder auflöste.

 

Angekommen sahen wir einen spiegelglatten See, umrundet von grünen Tannen und schroffen Bergen - malerisch. Nicht menschenleer und dadurch wirklich. Auf dem See ruderten rund 20 Holzboote und auch wir entschieden uns eines von ihnen zu werden. 30 Euro für 60 Minuten - nicht grade günstig, aber dafür, dass der Anbieter Monopolstellung hat, in Ordnung. Das Wasser war klar und eiskalt. In der Mitte des Sees holten wir unser Thermometer raus und es zeigte grade Mal 11 Grad an.  Zwar stehen hier keine "Baden verboten" Schilder, jedoch erübrigt sich dies wohl durch die Temperatur. Später konnten wir 3 mutige Schwimmer beobachten, die kurz in das Wasser sprangen, wenige Minuten schwammen und schnell wieder rauskamen. 

 

Wir schienen Glück gehabt zu haben, denn die meisten der anderen Ruderer kehrten kurz nachdem wir aus das Wasser kamen zurück und, wahrscheinlich aufgrund der aufziehenden Wolken, wollten auch keine weiteren Besucher mit dem Boot auf den See fahren. So konnten wir die malerische, menschenleere Idylle doch noch vor finden. Zumindest auf dem See.  Die Wanderung drumherum ist etwa 5 km lang und leicht zu Fuß zu bewältigen. So trifft man dort viele Spaziergänger an.

 

Pragser Dolomiten

Unser erstes Nachtquatier schlugen wir in Welsberg-Taisten auf. Hier kann man mit seinem Camper auf einer kleinen Wiese neben dem Bahnhof kostenlos parken. Wir stellten später noch fest - egal durch welche kleine Ortschaft Südtirols wir fuhren, es war immer unglaublich schön, sauber, urig und gemütlich. Auch Welsberg-Taisten ist durchaus einen Besuch wert. Wir genossen zumindest die Ruhe der kleinen Stadt und ließen den Abend mit Pizza ausklingen. Die Feldwege der umliegenden Almen eignen sich gut für eine kleine Radtour oder einen Spaziergang am Abend. Durch die etwas höhergelegenen Wiesen hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Pragser Dolomiten. 

 

 

Toblacher See

Nicht weit vom Pragser Wildsee entfernt findet man den Toblacher See. Mit frischen Brötchen vom Bäcker, sowie Käse und Milch aus einem kleinen Supermarkt machten wir uns schon zum Frühstück am See auf den Weg. Die Südtiroler scheinen morgens gerne etwas länger zu schlafen, denn gegen halb 9 waren wir mehr oder weniger die einzigen Spaziergänger. Wir fanden eine Picknickbank und ließen uns das Frühstück mit diesem Ausblick schmecken. Eigentlich wären wir gerne in dem See baden gegangen. Doch unser Thermometer zeigte nur 7 Grad an. Außerdem war das Gewässer ziemlich flach und eher zum Angeln als zum Schwimmen geeignet. 

 

 

Toblacher See

Stattdessen entschieden wir uns nach dem Frühstück noch um den See zu wandern. Die Gegend hielt einiges bereits, was wir so nicht erwartet hätten. 

 

 

Padola

Da das Wetter unbeständig war und wir keine längere Wanderung planen konnten, entschieden wir uns einfach mit dem Auto umherzufahren. Wir hätten fast nicht gemerkt, dass wir die Region Südtirol verlassen und Venetien erreicht haben. Landschaftlich unterscheidet es sich hier noch nicht. Doch die Städtchen erscheinen eher im italienischen Flair.  Passend, dass wir grade zur Mittagszeit ankommen. So setzten wir uns zu den Einheimischen in ein Café und taten es ihnen gleich.

 

Vielleicht hätten wir uns ein wenig besser auf unsere erste italienische Kaffeebestellung vorbereiten sollen. Die Bedienung sprach fließend italienisch und nur ein paar Brocken deutsch und englisch. Aber in einer Mischung aus drei Sprachen gelang es uns 2 Kaffee Americano zu bestellen - Americano bedeutet mit extra heißem Wasser, sodass man sich den starken, italienischen Kaffee etwas runterverdünnen kann. 

 

 

Lago di Santa Caterina

Nach unserem Kaffeestopp in Padola warfen wir einen Blick auf die Karte - welche Straßen sollen wir als nächstes nehmen? Nach wie vor hatten wir kein Ziel für den heutigen Tag und wollten die Landschaft einfach per Auto erkunden.  Wir fuhren zum Lago di Santa Caterina. Trotz Reiserecherchen haben wir vorher noch nie von dem See gehört. Wieder einmal bestätigte sich - es lohnt sich auch mal eigene Wege zu gehen.  

 

Der aufgestaute See erstrahlt in einem satten türkis. Umgeben von dunkelgrünen Tannen und den schroffen Sextner Dolomiten. In dem kleinen Städtchen Reane fanden wir auch einen Strandabschnitt - jedoch war uns die Wassertemperatur mit etwa 12 Grad zu kalt zum Baden! 

 

Sextner Dolomiten

Das schöne an einem Roadtrip? Man kann einfach anhalten, wenn es einem gut gefällt. Zumindest solange die Straße und der Verkehr es zu lassen. Entlang der Landstraße 49 gab es zum Glück eine kleine Haltebucht, so konnten wir den Ausblick Richtung Monte Piana und den Sextner Dolomiten genießen und einen kleinen Fotostopp einlegen.  Wir haben das Wahrzeichen der Dolomiten, die Drei Zinnen, gesucht, waren uns aber nicht sicher, ob man sie von dieser Stelle wirklich erblicken konnte. Von hier unten sehen die Zinnen der schroffen Landschaft doch ziemlich gleich aus, oder? 

 

 

Landstraße 29

Am liebsten hätte ich mit dem Auto alle paar Hundert Meter angehalten und die Aussicht genossen. Ich weiß nicht, aber an grünen Wiesen und Tannen, Almhäusern und einem Bergpanorama kann ich mich einfach nicht satt sehen.  

 

Peitlerkofel

Manchmal fährt man nur um eine Kurve und das Panorama verändert sich schlagartig. Die Dominanz der Peitlerkofel überraschte uns jedenfalls sehr.  Den besten Blick auf den höchsten Berg der Dolomiten (2875m) hast du entlang der Landstraße 29. Für einen kurzen Stopp kannst du kurz am Seitenrand halten, möchtest du länger bleiben oder vielleicht sogar wandern, dann empfehlen wir dir den kostenpflichten Parkplatz Würzjoch / Börz. 

 

 

Brixen

Mit gerade einmal 22.000 Einwohner, weiterführenden Schulen sowie einem Krankenhaus ist Brixen ein Wirtschaftszentrum Südtirols. Die Stadt stand nicht unbedingt auf unserer Liste der Orte, die wir in Südtirol sehen wollten. Aber da unser kleiner Tagesroadtrip an Brixen vorbei führte, legten wir hier eine Mittagspause ein. Wir schlenderten durch die historische Altstadt und durch ein kleinere Geschäfte, die regionale Produkte anbieten.

 

 

Innichen

Drei Zinnen

Wanderung 8km, 3-4 Stunden

 

Zwischen Tagen voller Sturm- und Gewitterwarnungen gab es immerhin einen ohne. So schlüpften wir an diesem in unsere Wanderstiefel, packten Regenjacken ein und machten uns auf den Weg zu den Drei Zinnen. Da uns das wechselhafte Bergwetter immer noch nicht ganz geheuer war, entschieden wir uns für die kürzeste Wanderung.

 

Von der Landstraße 49 bogen wir in eine kleine, private Alpinenstraße. Was wir vorher nicht wussten - die Straße ist schmal, kurvig, steil (500 Höhenmeter auf 8km) und nicht kostenlos. Die Maut- sowie Parkgebühr beläuft sich auf 30 Euro pro Auto.  Fahrer großer Campingwagen oder motorschwacher Fahrzeuge, sowie Sparfüchse sollten vielleicht lieber den kostenlosen Parkplatz Libero am Lago Antorno und den Dolomitibus * mit der Buslinie 31 nutzen. Ein reguläres Ticket von Halt "Lago Antorno" bis Halt "Tre Cime Rifugio Auronzo"  kostet 2 Euro.

 

Bereits auf 2.300m Höhe angekommen, ist die Wanderung um die Drei Zinnen von Auronzos Hütte konditionell nicht besonders anspruchsvoll und auch mit Kindern zu schaffen. Der gut ausgebaute Wanderweg führt knapp 8 km um das Wahrzeichen der Dolomiten drumherum. Die dominante Lage der Drei Zinnen gibt ringsherum eine gute und weite Aussicht über das gesamte Umland. Der Wanderweg sowie die Hütten sind sehr gut ausgeschildert und zu finden - man kann sich eigentlich gar nicht verlaufen! 

 

 

Lago di Cavazzo

Endlich mal wieder ein See, in dem wir baden können! Die Seen in Südtirol sind zwar allesamt unglaublich schön - jedoch selten wärmer als 12 Grad. Wir sind zwar keine Warmduscher, aber ein paar Grade mehr sollte das Thermometer schon anzeigen. Der Lago di Cavazzo in der Region Friaul-Julisch Venetien erwärmte sich immerhin auf 15 Grad. Also Badesachen an, nicht lang drüber nachdenken und ab ins kühle Nass. 

 

Lago di Cornino

Durch Zufall entdeckten wir unweit des Lago di Cavazzo einen weiteren kleinen See, den Lago di Cornino. Er lädt zwar nicht zum Baden ein, ist jedoch aufgrund der Wasserklarheit ein Phänomen. 

  

 

TAGLIAMENTO

 

 

Venedig

Wie in den meisten italienischen Städten darf und kann auch Venedigs Altstadt nicht mit dem Auto befahren werden. Du kannst entweder über die Brücke Ponte della Libertà fahren und in einem der Parkhäuser in der Nähe des Bahnhof parken oder du suchst dir einen Parkplatz auf dem Festland und fährst mit der Straßenbahn in die Stadt. Ein Parkhaus kostet dich ca. 30 Euro für 24 Stunden. Üblich für Italien und auch hier praktiziert ist, dass du deinen Autoschlüssel bei den Mitarbeitern des Parkhauses abgibst. Die Autos werden hier teilweise in 2 Reihen oder mit Aufzug übereinander geparkt. Die Mitarbeiter parken das Auto für dich ein und aus, beziehungsweise um, falls es im Weg steht. Wir entschieden uns für die günstigere Variante und parkten in einem Wohnviertel des Stadtteils Mestre (Straße Viale S. Marco). In einem Kiosk neben der Bahnstation "San Marco Molmenti" kauften wir zwei Fahrkarte. Die Karten werden mit einem Guthaben aufgeladen - 3 Euro reichen pro Person für eine Hin- und Rückfahrt. 

 

In der Altstadt angekommen schlenderten wir ohne Ziel durch die Gassen, genossen die morgendliche Ruhe und kehrten in einem kleinen Café zum Frühstücken ein. Wir beäugten bereits vorher, was die Italiener zum Frühstück bestellten und taten es ihnen mit einem Kaffee und Panini gleich. Bis zur Mittagszeit war es ziemlich ruhig in Venedig. Wir beide hatten die Stadt aus unserer Kindheitstagen noch anders in Erinnerung. Vermutlich fehlen auch in diesem Jahr aufgrund der Corona Pandemie die Touristen von Übersee. 

 

Das plan- und ziellose entspannte Erkunden der Stadt gefiel uns und so zog es uns einfach von Gasse zu Gasse, über Brücke über Brücke. Früher oder später stolperten man natürlich auch an den typischen und beliebten Sehenswürdigkeiten, wie dem Canal Grande, der Rialtobrücke, dem Markusplatz, dem Markusdom oder dem Dogenpalast vorbei. Aber ehrlich gesagt ist einfach alles in und an Venedigs Altstadt eine einzige Sehenswürdigkeit. Die alten Häuserfronten mit den hölzernen Fensterläden, Wäscheleinen, die zwischen den Gassen gespannt sind, die kleinen Kanäle mit ihren Gondoliere und Brücken, Restaurants mit ihren romantischen Außenbereichen, kleine Geschäfte und Boutiquen.

  

Forli

Michael, der früher gerne das Computerspiel "Assassins Creed" gespielt hat, war der Name der Stadt Forlì aus diesem Spiel ein Begriff. Da die Stadt in etwa auf unserem Weg lag, entschlossen wir ihr einen kurzen Besuch abzustatten. Ehrlich gesagt gefiel uns das Umland nicht so besonders gut - es ist flach, bebaut und bewirtschaftet. Forlìs Altstadt konnte zumindest mit einem schönen Marktplatz glänzen, der zum Verweilen in einem Café einlud. Nach kurzer Stärkung entschieden wir uns weiter zu fahren. 

 

 

Premilcuore

Nachdem uns das Umland Forlìs aufgrund der dichten Bebauung nicht so gut gefiel suchten wir nach etwas grünem und wurden im Nationalpark Parco Nazionale delle Foreste Casentinesi fündig. Eigentlich wollten wir zu der Cascata Urlante, da es jedoch schon zu dämmern begann und die Temperaturen in dem Gebirge etwas kühler waren, entschlossen wir uns in der kleinen Gemeinde Premilcuore zu bleiben. Das Örtchen ist an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen. Entlang Rabbi reihen sich schöne Steinhäuser, die flussaufwärts zu einem Marktplatz führen. Trotz, dass Premilcuore nur knapp 800 Einwohner hat, findet man hier alles, was man braucht. Wir kehrten in dem Café La Rosa del Rabbi ein. Dass die Bedienung kein Englisch sprach war kein Problem, denn in der kleinen Gemeinde kennt man sich. Der Kellner fragte einfach einen seiner Kumpel, der ebenfalls in der Bar saß und zumindest ein Bar Brocken Englisch sprach. So bestellten wir ein, zwei Gläser Wein aus der Region und genossen den Blick auf den Fluss. Zum Abendessen zog es uns weiter auf den kleinen Marktplatz zur Pizzeria & Bar Granaio. Die Pizza (vegetarisch, verschiedenes Gemüse) war wirklich preiswert und unglaublich lecker. Ich würde sogar sagen, dass es eine der besten Pizzen während der ganzen Italien Reise war. 

 

 

Cascata Urlante

Am nächsten Morgen standen wir bereits gegen 8 Uhr auf und machten uns direkt auf den Weg zur Cascata Urlante. Der Weg runter zur Grotte ist gar nicht mal so leicht zu finden. Da dies keine offizielle Badestelle ist, wurde kein Fußweg angelegt oder ausgeschildert. Wir folgten den Trampelpfaden und kamen schließlich unten am Fluss an. Während es hier gestern Nachmittag noch ziemlich voll war, hatten wir den Naturpool heute für uns alleine. Wir kühlten uns bei 17 Grad Wassertemperatur ab und nutzten das ungestört sein für ein kleines Fotoshooting. 

 

 

Toskana

Je weiter wir den Nationalpark und das Gebirge verließen, so mehr veränderte sich auch die Landschaft um uns herum. Hüglige Felder, Wein, Oliven, Sonnenblumen und Zypressen so weit das Auge reicht. Auf dem Weg nach Italien haben wir einen Reisepodcast gehört, in dem die Sprecher von der schönen Landschaft der Toskana schwärmten. Sie sagte, egal wo man in der Toskana steht und hinschaut - es sieht überall schön aus. Und ja, das können wir bestätigen. 

 

Florenz

 

Unsere Freude auf das Erkunden der Stadt Florenz war groß. Wie immer schauten wir uns vorher mit der App "Park4Night" nach einem geeigneten Parkplatz um. Die warnenden Kommentare unter allen Parkplätzen "Achtung unser Auto wurde aufgebrochen" oder "hier liegen überall Scherben von eingeworfenen Fenstern" verhießen nichts gutes. Da wir ein recht unauffälliges Auto fuhren und generell keine Wertsachen im Auto lassen, wollten wir es jedoch ausprobieren. Auf dem Parkplatz angekommen fiel uns jedoch sofort ein Mann ins Auge. Er beobachtete, wie wir auf den Parkplatz fuhren und lief unserem Auto langsam nach. Vermutlich dachte er, dass wir einfach parken und direkt in der Stadt verschwinden. Wir blieben jedoch einfach sitzen und beobachteten ihn. Scheinbar waren ihm diese 5 Minuten zu lang, denn er schlich weiter um andere parkenden Autos und wir wurden Zeuge, wie er versuchte zwei Camper aufzubrechen und es ihm in einem PKW letztendlich gelang. Kurz darauf verschwand er mit seinem Roller, alles innerhalb weniger Minuten. Wir überlegten zwar die Polizei zu rufen, aber die Kommentare in der App waren nicht vielversprechend. Auch hier schrieben andere, dass sie Anzeige erstatten, die Polizei gar nicht erst kam oder es trotz Video- und Fotobeweisen keine weiteren Schritte gab.  Wenn bereits unzählige Kommentare über Diebe in einer App stehen, dann sollten diese Parkplätze der Polizei bereits bekannt sein. Prinzipiell könnten sie ja Streife fahren oder Zivil ermitteln - trotz, dass wir den Dieb beobachteten, brach er ja auch vor unseren Augen in drei Fahrzeuge ein. Schwer zu sagen, aber wahrscheinlich guckt die Polizei hier einfach aus verschiedenen Gründen (Kosten? Wenig Personal?...) weg. 

 

So entschieden wir uns lieber 30 Euro für ein Parkhaus auszugeben, welches von Personal oder Videokameras überwacht wird. Doch auch hier müssen wir dich vorwarnen - viele Städte Italiens, so auch Florenz, dürfen mit dem Auto nicht ohne Genehmigung befahren werden (zona traffico limitato). Ziemlich unauffällig hängen Schilder und Kameras entlang der Straßen, die dein Kennzeichen speichern. Bist du nicht berechtigt (Anwohner, Lieferwagen, Arbeitnehmer) diese Straße zu befahren, wirst du für jedes passieren einer Kamera zur Kasse gebeten. Pro Kamera kann die Strafe bis zu 300 Euro kosten - so kann deine Fahrt zu einem Parkhaus schnell über 1.000 Euro kosten. Die Parkhäuser können dir eine Berechtigung für die ZTL ausstellen, das passiert ganz automatisch, wenn du dort parkst. Jedoch kann es, grade in der Hauptsaison, passieren, dass die Parkhäuser bereits voll sind. Bist du nun also ohne im Parkhaus parken zu können dorthin gefahren, stellen sie dir keine ZTL Berechtigung aus und schon musst du die Strafe bezahlen. Also, vorher einfach anrufen oder online einen Parkplatz buchen. 

 

 

Toskana

 

Monteriggiono

 

 

Siena

EM Halbfinale in Siena

Fiume Elsa  bei Gracciano dell Elsa

San Gimignano

Schlafplatz Weinfelder

Parma

 

Sorgana

Lago di Garda

Verona

Torbole 

Vespa Roadtrip um Torbole

Lago di Ledro

Lago di Cavedine 

 

Lago di Carezza

 

St Maddalena

KULTUR GEHT DURCH DEN MAGEN


PASTA 

Bereits 200 v Chr. aßen die Menschen in China und im antiken Griechenland Teigwaren, die wie Nudeln waren. In Italien gelang das Gericht besonderer Beliebtheit und ist heute aus der Esskultur nicht mehr wegzudenken. Pasta gibt es in sämtlichen Formen, Größen und Farben. Serviert wird es mit einer ebenso großen Auswahl an Saucen.

GNOCCI / NOCKEN 

Gnocci erinnern vom Teig an kleine Klöße oder Spätzle und stammen tatsächlich aus der Alpenküche. In Italien werden sie als Hauptgang mit einer leckeren Soße, wie Pasta, serviert. Der Gnocciteig besteht aus Mehl, Grieß, Kartoffeln, Ei sowie je nach Rezept Spinat, Kürbis oder Ricotta. Eine persönliche Empfehlung - Spinatgnocci mit Gorgonzolasoße, einfach nur lecker! 

FOCACCIA

Der Vorläufer der Pizza aus der Römerzeit. Focaccia ist ein einfaches Fladenbrot aus Hefeteig. Interessant ist, dass jede Region Italiens die Focaccia anders belegt. Während es in Emilia-Romagna neben Olivenöl und Gewürzen auch mit Tomaten belegt wird, serviert die Lombardei es beispielsweise eher gesüßt. 

SPAGHETTI A LA CARBONARA 

Ein Klassiker der italienischen Küche. Dabei waren es wahrscheinlich die amerikanischen Allierten, die das Rezept während ihrer Stationierung im Zweiten Weltkrieg kreiierten. Sie mischten einfach die italienische Küche - Pasta - mit dem, was sie im Lager hatten - Eier und Speck. Im heutigen Grundrezept wird der Speck im Olivenöl angebraten und mit geriebenen Hartkäse sowie rohen Eiern vermengt. Dazu kommt nur etwas Pasta-Kochwasser und Pfeffer zum würzen - mit Pasta servieren und fertig! 

RISOTTO

Nicht nur Pizza und Pasta. Seit der Renaissance ist Reis in Italien bekannt und beliebt. Der Risottotypische Mittelkornreis wird vorwiegend in der Poebene in Norditalien angebaut. Der Reis wird mit Zwiebeln und Fett angedünstet, in Brühe bissfest gegart und je nach Rezept mit Pilzen, Meersfrüchten, Fleisch, Gemüse, Gewürzen und Parmesan zubereitet. 

PIZZA 

Wie die Focaccia besteht auch Pizza aus einem einfachen Hefeteig. Laut einer Legende bestellte König Umberto I. für seine Frau Magherita eine patriotische Focaccia, belegt mit den Nationalfarben grün (Basilikum), weiß (Mozzarella), rot (Tomaten). Historiker widerlegten diese Theorie und nennen verschiedenste Entstehungsgeschichten. Aber klar ist, Pizza ist auch außerhalb Italiens eines des beliebtesten Gerichte und mittlerweile in verschiedensten Variationen vorzufinden.

TRÜFFEL 

Italien verfügt über fruchtbaren Boden, weshalb Trüffel besonders gut wachsen. Mit Hilfe von Schweinen, heutzutage eher Hunden, findet man die Trüffel unter der Erde. Je nach Jahreszeit reifen die verschiedenen Sorten, die auch verschiedene Geschmäcker mit sich bringen.  Der erdige, pilzige, knoblauchige Geschmack passt besonders gut zu Reis, Pasta oder Brot. 

 

TRIS DI CANEDERLI  / SÜDTIROLER KNÖDELTRIS

Ob die Knödel Südtirols auch Italianisiert wurden? Auf jeden Fall besteht das beliebte Südtiroler Knödeltris aus den Nationalfarben Italiens. Das Grundrezept sind Semmelknödel - alte Brötchen, Butter, Milch, Quark, Eier, Mehl. Dazu wird der grüne Knödel mit Spinat, der weiße mit Käse und der rote mit roter Beete zubereitet. Das Knödeltris wird mit einer leckeren Käsesoße und frischen Kräutern serviert und als Vorspeise gegessen.

BRÖTCHEN, BROTE, BREZELN 

Südtiroler und Deutsche verbindet mehr als Sprache und Kultur - beide schätzen ihre Backwaren. Viele deutsche Reisende beklagen sich im Ausland über das schlechte Brot. Aber nicht im Norden Italiens! Die Südtiroler schätzen ihre Backwaren mindestens genauso. Ein Besuch beim Bäcker lohnt sich - es erwartet dich eine tägliche frische Auswahl an Brötchen, Broten und Brezeln. 

MILCH AUS SÜDTIROL

Die bergige Landschaft der Alpen eignet sich nicht besonders gut um Felder zu bewirtschaften, so hält man auf den saftigen, grünen Wiesen Kühe. Ob Milch oder Milchprodukte, wie Joghurt, Butter oder Käse - die Südtiroler sind stolz auf ihre Familienbetriebe der Bergbäuerinnen und - bauern. Die Milch soll einzigartig im Geschmack sein und einen hohen Gesundheitswert mit sich bringen. 

ANTIPASTI 

Antipasti bedeutet übersetzt "vor der Mahlzeit" und ist eine Bezeichnung allerhand kleiner Gerichte, die zu Beginn eines mehrgängigen Menüs gereicht werden. Typisch sind Schinken, Salami, Käse, in Olivenöl eingelegtes Gemüse wie Zucchini, Aubergine, Paprika und Pilze, Meeresfrüchte sowie Brot, Grissini oder Bruschetta. 

BRUSCHETTA 

Das ehemalige "Arme Leute" essen ist heute eine der beliebtesten Antipasti (Vorspeisen) Italiens. Das Grundrezept besteht aus geröstetem Weißbrot, welches mit etwas Olivenöl und Knoblauch bestrichen wird. Je nach Region und Geschmack wird Bruschetta mit verschiedenen Belegen, zum Beispiel gehackte Tomaten und Basilikum, Oliven, Pilzen oder Schinken versehen. 

PROSCIUTTO DI PARMA

Seit 1996 trägt der luftgetrocknete Rohschinken aus Parma das Siegel "Geschützte Ursprungsbezeichnung". Seit dem darf nur der Schinken, dessen Fleisch von der definierten Schweinerasse aus Parma stammt und unter dem traditionellen Verfahren verarbeitet wird Prosciutto di Parma genannt werden.

PANINI

Ein Panino (Einzahl von Panini) ist ein typisch italienisches Gebäck aus Weizenmehl, Hartweizengrieß und Maismehl. Am liebsten werden sie mit Tomate - Mozzarella oder Schinken und Rucola belegt. Die kleinen Brote sind in ganz Italien beliebt und bei fast jedem Bäcker, Cafe oder Kiosk für 2-3 Euro erhältlich. Wir haben beobachtet, dass die Italiener sie gerne zum Frühstück aßen. 

(APEROL) SPRITZ 

Meist zusammen mit dem Likör-Markennamen "Aperol" genannt, ist der Spritz ein Mischgetränk aus Weißwein, Mineralwasser und einem bitterem Likör wie Aperol oder Campari, serviert mit Orangenscheiben und Eiswürfeln. Das mittlerweile weltweit bekannte und beliebte Getränk stammt traditionell aus den nördlichen Regionen Italiens und verdankt seinen Namen den Österreichern, die die Mischung von Wein und Mineralwasser bereits im 19. Jahrhundert als "Gespritzt" bezeichneten. 

 

 

CAFE

GELATO / EIS 

TORTA DELLA NONNA

Übersetzt bedeutet Torta della Nonna "Großmutters Kuchen". Großmütter backen wahrscheinlich viele verschiedene Kuchen, mit Torta della Nonna ist jedoch ein bestimmtes traditionelles Rezept aus der Toskana gemeint. Der Kuchen besteht aus einem Mürbeteig, ist mit Vanillepudding gefüllt und mit Pinienkernen und Puderzucker bedeckt.

(APFEL-)STRUDEL

Der Apfelstrudel ist eine typische Süßspeise aus dem Alpenraum. In Österreich gilt er sogar als Nationalgericht. Aber auch in Südtirol war er neben Tiramisu oder Panna Cotta fester Bestandteil der Dessertkarte. Der Strudel besteht aus sogenanntem Strudelteig, welcher dem Blätterteig ähnelt. Der Teig kann sowohl deftig mit Fleisch, Kraut und Gemüse oder eben süß, mit Apfel, Nuss oder Mohn gefüllt werden. 

PANNA COTTA 

Panna Cotta bedeutet übersetzt gekochte Sahne, was das Rezept bereits ziemlich gut beschreibt. Traditionell wird die Sahne mit Zucker und Gewürzen wie Vanille aufgekocht. Teilweise wird Gelantine oder Eiklar dazugegeben, damit es die Form behält. Je nach Geschmack wird es mit pürierten Früchten, wie Erd- oder Himbeeren oder einer Karamellsoße serviert. 

TIRAMISU

Wer es schonmal selbst versucht hat zuzubereizen, kann wohl folgendes bezeugen : es ist gar nicht mal so leicht. Das Grundrezept sieht vor, dass man Löffelbiskuit mit kaltem Espresso sowie Amaretto betäufelt und eine  Creme aus Mascarpone, Eigelb und Zucker zubereitet. Dies wird dann abwechselnd geschichtet, ein paar Stunden gekühlt und vor dem  Servieren mit Kakao bestäubt. 

 

DER RICHTIGE SCHLAFPLATZ


 

Während der ersten Reisen durch Norwegen und Deutschland verließen wir uns auf unser Gefühl und suchten uns die Parkplätze vor Ort selbst raus. Wir achteten einfach darauf, dass das Parken auch über Nacht erlaubt und kostenlos ist oder wir ein 24 Stunden Ticket kaufen konnten.

 

Dass hat ganz gut geklappt, aber als wir die App Park4Night* entdeckten erleichterte sie die Suche alle Male. Die App bedient alles, was man für einen Roadtrip braucht - sie zeigt Park- und Campingplätze an, die von anderen Campern bereits eingetragen und bewertet wurden. Dabei gibt es folgende Auswahlmöglichkeiten 

- Kostenpflichtige / Kostenlose Parkplätze, auf denen man rund um die Uhr stehen kann 

- Kostenpflichtige / Kostenlose Parkplätze, auf denen man nur tagsüber stehen darf 

- Kostenpflichtige / Kostenlose Campingplätze 

- Private Anbieter, meist Bauern, die ihre Wiese kostenlos oder für wenig Geld an Camper vermieten 

 

 

Des Weiteren erfährt man vorab, ob sich beispielsweise Sanitäre Anlagen, Entsorgungsmöglichkeiten, Frischwasser, Einkaufsmöglichkeiten, Picknick - oder Spielplätze bei dem Platz befinden. Durch die Bewertungen und hochgeladenen Fotos der anderen Camper kann man sich ein gutes Bild von dem Schlaf- oder Parkplatz machen und demnach entscheiden, ob man ihn anfährt oder nicht. 

 

Die App ist kostenlos nutzbar, für 2 Euro monatlich oder 10 Euro jährlich kann man weitere Optionen freischalten (Offline Karte, Routenplanung, Kontaktaufnahme, Satellitenansicht, Verfeinerte Suchergebnisse, keine Werbung) und die grandiose App finanziell unterstützen, sodass sie weiter besteht.

 

  • Darf ich hier übernachten? 
  • Kostet der Parkplatz ggf. Geld? 
  • Gibt es eine Toilette? 

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