Ein Zuhause finden


 Erst neun Monate war es her, dass wir unsere Wohnung in Deutschland kündigten und auflösten. Als wir uns während der Suche nach einer passenden Bleibe in Neuseeland daran erinnerten, wie viel Planung und Organisation dahinter steckte, war uns klar, dass wir darauf keine Lust mehr hatten. So entschieden wir uns für einen einfachereren Weg und suchten uns ein WG Zimmer.

Hostel, WG, Wohnung oder Camper?


 Wie so vieles, lässt sich auch diese Frage nicht so einfach beantworten. Wie und wo du in Neuseeland am Besten nächtigst hängt davon ab wie viel Geld du zur Verfügung hast, beziehungsweise was du ausgeben möchtest. Ob du lieber für dich sein willst, eher mit Einheimischen oder anderen Reisenden leben möchtest. Falls du selbst noch keine Vorstellung darüber hast, können dir unsere Erfahrungen vielleicht weiter helfen.

  

Hostel

In einem Hostel in Neuseeland zu übernachten bietet sich vor allem für Reisende an, die nicht allzu lang an einem Ort bleiben wollen, ein mittleres Übernachtungsbudget von 15-30 Euro pro Nacht zur Verfügung haben, Unterstützung beim Finden von Backpackerjobs benötigen und die gerne auf andere Reisende treffen wollen. Hostels und Hotels sind in Neuseeland recht teuer, zumindest wenn man vorher durch Südostasien gereist ist und sich über die günstigen Unterkünfte gefreut hat. Für ein Gemeinschaftszimmer, welches man sich mit 6 bis 10 oder manchmal auch bis zu 20 anderen Gästen teilt, zahlt man etwa 15 Euro die Nacht. Möchte man ein Privatzimmer, so zahlt man mindestens das Doppelte. Ein Tipp - such dir jemanden, mit dem du dich gut verstehst und teilt euch dann ein Doppelzimmer. Das kostet häufig genauso viel, wie zwei Personen im Gemeinschaftszimmer, nur teilt ihr euch den Raum nun nur noch zu zweit. In ein Hostel kann man flexibel ein- und aus checken. Das ist praktisch, wenn du noch nicht weißt, wie lange du an dem Ort bleiben möchtest. Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten Hostels Backpackern helfen, Jobs in der Umgebung zu finden. Du verpflichtest dich dann jedoch dazu, für die Zeit deiner Arbeit in dem Hostel zu nächtigen und damit natürlich ein zahlender Gast zu sein. Auf Einheimische triffst du hier eher seltener, da meistens sogar das Personal im Hostel irgendwelche anderen Reisenden sind. Neigst du jedoch dazu Heimweh zu bekommen oder hast mal keine Lust mehr Englisch zu sprechen, dann ist das Hostel ebenfalls eine gute Anlaufstelle. Du kannst dir sicher sein, dass du ständig auf andere Deutsche treffen wirst - "wir" sind wirklich überall!

 

Hostels und Hotels findest du ganz einfach mit Suchmaschinen wie booking.com. Hier gibt es auch täglich Rabatte und Angebote! Oder du gehst einfach selbst im Hostel vorbei und erkundigst dich nach freien Zimmern und Preisen.

 

Wohngemeinschaft

Das Leben in einer Wohngemeinschaft bietet sich für Reisende an, die etwas länger (ab zwei Monaten) an einem Ort bleiben wollen. Tatsächlich teilen sich viele alleinstehende Kiwis Wohnungen, da die Mietpreise, vor allem in den Städten, sehr hoch sind. Ein WG Zimmer findest du am besten unter dem Neuseeländischen Pendant zu Ebay, Trademe oder Facebook Markteplace. Wir zahlten für unsere WG Zimmer in etwa 250 - 300 NZD pro Woche, also knapp 700 Euro im Monat. Und das war noch verhältnismäßig günstig. Wie gesagt, die Mietpreise in Neuseeland sind hoch. 

 

Unsere WG Erfahrungen: 

Während der 12 Monate, die wir in Neuseeland verbrachten, lebten wir insgesamt in drei WGs, da wir mit den ersten beiden ziemlich Pech hatten. Die Zimmer waren in Ordnung, die Mitbewohner, beziehungsweise Vermieter aber leider nicht. In den ersten Wochen wohnten wir bei einer alleinerziehenden Mutter. Wir merkten schnell, dass wir nur dort sind, damit sie sich das Haus leisten kann. Bereits beim Einzug ist sie uns aus dem Weg gegangen und wollte auch sonst nicht viel mit uns zu tun haben. Sie lebte ihr normales Mutter-Dasein - als außenstehende die Streits zwischen Mutter und pubertierendem Sohn mitzubekommen, war jedoch unangenehm. Wir fühlten uns einfach unwohl und fehl am Platz und suchten nach einer neuen Bleibe. 

Die zweite WG bildeten wir, ein anderes deutsches Backpacker Paar und ein älterer Mann, der, wie wir ein paar Wochen später rausfanden, Manisch-Depressiv war. Wir lernten ihn in seiner depressiven Phase kennen, in der er sehr ruhig, aber nett war. Als die Manie einsetzte, lud er (kein Scherz) Prostituierte ein und feierte auch unterhalb der Woche bis morgens um 4 lautstark im Wohnzimmer. Nachdem er selbst von seinen Gästen beklaut wurde, schließen wir beim Verlassen des Hauses immer unser Zimmer ab. Als wir unsere Bedenken ansprachen, schrie er uns an, dass er der Vermieter sei und wir nichts zu sagen hätten - so suchten wir uns erneut ein neues Zuhause. 

Alle guten Dinge sind drei. Die dritte WG hätte besser nicht sein können. Wir wohnten mit 3 Kiwis in unserem Alter in einer alten Villa mit Meerblick! Zu unserem Zimmer gehörte sogar ein eigenes Bad und wir zahlten nur 20 NZD Dollar pro Woche mehr. Wir verstanden uns sehr gut, wir kochten und verbrachten die Abende oder freien Wochenenden zusammen. 

 

Eigene Wohnung

Eine eigene Wohnung wollten wir uns in Neuseeland nicht leisten, da die Mietpreise einfach viel zu hoch waren. Wie bereits beschrieben, zahlten wir alleine für unsere WG Zimmer in etwa 600 bis 700 Euro im Monat. Die Miete für eine kleine Ein - bis Zweizimmerwohnung startete bei 1.500 Euro. 

 

Falls du eine eigene Wohnung suchst, wirst du wie bei einem WG Zimmer bei Trademe oder Facebook Marketplace am schnellsten fündig! 

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