Servus,

Bayern

Gesehenes und Erlebtes


 Spontan packte uns die Lust auf einen Roadtrip. Die Erfahrungen aus Australien und Neuseeland machten uns Mut, ähnliches auch einfach mal in Deutschland auszuprobieren. Schnell die Gesetze durchblättert und die Frage alle Fragen beantwortet bekommen. Ist es in Deutschland erlaubt im Auto zu schlafen? JA! Also, zumindest ist es nicht verboten. Auf öffentlichen Parkplätzen darfst du für eine Nacht stehen und in deinem Auto schlafen. Wer übermüdet ist oder an einem Abend mal ein Bier zu viel getrunken hat, sollte von diesem Recht sowieso Gebrauch nehmen! Solange man niemanden stört und vor allem die Natur achtet, steht einem Roadtrip durch Deutschland also nichts im Wege. 

 

Wir fahren einen Renault Clio 2. Dass auch im kleinsten Auto genug Platz für einen dreiwöchigen Trip ist, haben wir uns damit mal wieder selbst bewiesen. Der Koffer kommt in den Kofferraum, ein bisschen Geschirr dazu und geschlafen wird halt auf den beiden Vordersitzen. 

 

 

Konstanz

(ja, Baden-Württemberg, aber zählen wir es mal zum Bayern - Roadtrip) 

 

Schon am Vormittag brannte die Sonne vom Himmel auf uns herab. Was gut für Fotos ist, war anstrengend für die Fotografin. Oft suchten wir Schatten in den kleinen Gassen und kühlten unser Blut mit eiskalten Getränken ab. Bei perfektem, wolkenlosem Himmel schlenderten wir durch die Altstadt, passierten die Grenze zur Schweiz nach Kreuzlingen und bestaunten den Konstanzer Hafen mit seinem kristallklaren Wasser. Doch unsere Blicke galten nicht nur der schönen Imperia, sondern vor allem dem Bergpanorama, welches wir über den Bodensee hinweg bestaunen durften. Zum ersten Mal sahen wir die Alpen und unsere Freude auf die nächsten Tage wuchs sprunghaft an.

 

 

Tettnang

(jap, auch noch Baden-Württemberg)

 

Dieser Hopfen hat Seeblick. Tettnang liegt auf einem Hügel Nord-Östlich von Friedrichshafen und ist für seinen Obst- und Hopfenanbau bekannt. Als Brauer konnte es Michael sich nicht nehmen lassen und begutachtete die Hopfenpflanzen persönlich. Als Bierenthusiasten suchten wir eine Brauerei, die nur mit regionalem Hopfen braut und wurden den Hopfenbauern/Kleinbrauern von "Hopfengut N°20" fündig. In formschönen Flaschen verpackte Bierspezialitäten verschönerten unseren Abend. 

 

 

Bodensee

(wir kommen der Sache schon näher... Baden-Württemberg und Bayern!) 

 

Wer im Bodensee schwimmt, badet so gesehen im Wasser dreier Länder gleichzeitig. Denn sowohl Deutschland, Österreich als auch die Schweiz haben Anteil an dem 536km² großen Gewässer.

 

Rund um den Bodensee befinden sich allerhand Strandbäder. Einige sind kostenlos, einige verlangen einen kleinen Eintrittspreis, andere eine Parkgebühr. Den einzigen Tipp, den wir dir hier geben möchten, ist: sei früh genug da! Je heißer die Temperaturvorhersage, desto voller wird es. Das Lieblingssprichwort deutscher Urlauber "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" wird vollends erfüllt. Wir waren an den Badestränden in Immenstaad und Kressbronn. 

 

 

Lindau

(endlich in Bayern!)

 

 Am östlichen Ende des Bodensees, wo Deutschland auf Österreich trifft, da liegt Lindau - die Insel, die von Linden gesäumt ist. Lindau war der erste Halt unserer "Bayern-Reise", der tatsächlich in Bayern lag. Eindrucksvoll begrüßt der bayrische Löwe am Hafen jedes Schiff und lässt jeden Besucher wissen, wessen Land dies ist. Typisch Bayern eben.  Das Wetter wandelte sich vom heißen, sonnenreichen der vergangenen Tage zu einem von bedrohlichen, dunklen Wolken verzogenem Morgen. Zum Glück hatten wir unsere Regenjacken dabei und noch zwei Stunden zur Stadtbegehung bevor ein Starkregen unsere Tour am Hafen abrupt beendete. Gerade dieser dunkle Himmel um den Löwen und den "neuen Leuchtturm" war ein wundervoller Kontrast und ließ wunderbare Bilder entstehen. Als der Regen einsetze waren nicht nur wir durchnässt, auch andere Touristen in kurzer Hose und bloß mit Flip Flops an genossen den kühlen Schauer. 

 

Neben dem Hafen hat Lindau aber auch eine bunte Altstadt zu bieten. Das alte und das neue Rathaus, der Mangturm und der Neptunbrunnen gefielen uns besonders gut.

 

 

Scheidegg

 

Östlich von Lindau beginnt das Allgäu. Die ersten Teile der Alpen erheben sich im Süden und die Landschaft ist deutlich hügeliger. Wir beschließen von der Hauptstraße abzubiegen und ein Stück durch Berg und Tal zu fahren.  Wir entdecken erste Kühe auf den bunten Weiden, die mit lautem Glockengeläut schon von weitem zu hören sind, und kleine urigen Kirchen, die uns in dieser Kulisse begeistern.  Doch die Regenwolken waren uns im Nacken und so blieb nicht mehr als diese Autotour durchs Allgäu um Scheidegg, auch wenn man es hier sehr wohl länger aushalten könnte. 

 

 

Oberstdorf

 

Im südlichsten Zipfel Deutschlands liegt die kleine beschauliche Marktgemeinde Oberstdorf. Bei vielen bekannt durch die Vierschanzentournee, ist sie auch im Sommer ein Publikumsmagnet. Mountainbiken, Wandern und Bergsteigen, helfen beim Seele baumeln lassen. 

Das Dorf selbst wirkt wie eine bayrische Filmkulisse. Jeder Holzbalken am Fachwerk ist gepflegt, jede Holzschindel von einer geschichtsträchtigen Pattina bedeckt, jede Hausbemalung strahlend aufgefrischt. Ja, Oberstdorf ist ein Touristenmagnet mit überdurchschnittlichen Hotelpreisen. Uns konnte es egal sein, wir suchten uns später am Tage an einem Waldstück unseren Schlafparkplatz.

 

 

Freibergsee

 

Die Heini-Klopfer-Skiflugschanze thront über der Freibergsee, die Allgäuer Alpen im Hintergrund, Nadelwald spiegelt sich im im ruhigen Wasser. Keine Menschenseele ist zu sehen, nur die Geräusche des Waldes zu vernehmen.  Dank Corona war das Seebad geschlossen, es wäre auch zum Baden etwas frisch gewesen, und so waren nur an der Skiflugschanze einige Schaulustige zu sehen. Wir konnten uns einige Zeit nehmen und ungestört dieses und andere wunderbare Aufnahmen über das spiegelglatte Wasser hinweg machen.  Der Wanderweg zum See ist sehr angenehm zu gehen. Vom Parkplatz Freibergsee geht man 1,2km mit leichter Steigung auf die 920m ü.N.N. 

 

 

Breitachklamm

 

Ein wahrer Touristenmagnet ist der Weg durch die Breitachklamm. Auch zu dieser schwierigen Zeit zog es viele Familien und Kleingruppen durch die 150m tiefe enge zwischen dem Fels. 

Gerade im Sommer ist der Schatten und der Wasserdunst nicht zu verachten und biete eine schöne Erfrischung. Ganz nebenbei erfährt man etwas zur Entstehung dieses Naturwunders und bekommt durch den Schmalenholzweg, der Kreuz und quer durch die Klamm immer knapp über dem Wasser verläuft, einen Blick für Details, die einem ansonsten verborgen bleiben würden. 

Wir waren im Winter noch nicht hier aber auch zu dieser Jahreszeit begeistert die Klamm. Schneebedeckte Bäume und lange Eiszapfen die Meterlang wachsen. Ein stimmungsvolles Winterwonderland. Der Eintrittspreis beträgt 4,50€ für Erwachsene und 1,50€ für Kinder unter 16 Jahren. (Stand 2020)

 

 

Nesselwang

 

Nach unserer Nacht in Oberstdorf war unser nächstes Etappenziel Füssen und, na klar, das "Disney"-Schloss Neuschwanstein. Es war noch in der Morgendämmerung, da lag über einer der Städte noch Nebel und die Stadtkirche mit Zwiebelturm und die regionaltypischen Häuser waren leicht umhüllt. Wir hielten an einem Seitenstreifen, genossen den Sonnenaufgang und die Stimmung die er erzeugte. Wir frühstückten an einer von Morgentau bedeckten Bank, hielten den Moment fest und drehten eine Runde durch die Stadt. Wenn wir unsere zweite Bayernreise machen, werde wir hierher zurück kommen und auf den Hügel in der Umgebung wandern und mit Glück eine ähnliche Stimmung einfangen.

 

 

Weißensee

 

Kurz vor den Toren Füssens liegt der Weißensee. Von Nesselwang kommend zieht sich eine lange grüne Wiese den Berghang hinunter und schreit förmlich: "Kram die Picknickdecke raus und genieße den Tag am See." Wir folgten dieser Einladung am Nachmittag nach unserer Schlosstour, sprangen ins Wasser, ließen die Drohne steigen und genossen unsere Brotzeit am See.  Relativ abrupt wurden wir jedoch von Starkregen und Gewitter zurück ins Auto getrieben. Dieser sollte auch noch bis zum nächsten Tag andauern. Wir hatten daher keine Chance folgendes zu tun, aber lassen es mal als kleine Anregung hier: Die Wiese liegt im Westen des Sees und lässt einen freien Blick über den See auf ein Bergpanorama zu. Steh vor Sonnenaufgang auf und lass dir diesen von dort aus nicht entgehen. Durch die Berge hast du auch einige Minuten mehr Zeit, bis die Sonnenstrahlen durchscheinen, also etwas mehr Schlaf. Viel Spaß.

 

 

Schloss Neuschwanstein

 

Für viele ist das Schloss Neuschwanstein ein Sehnsuchtsort, der mal höher, mal tiefer auf der Bucketlist steht. Wir haben es eher als überlaufenen Touri-Hotspot abgestempelt und hätten es wohl nie besucht, wenn "dank" weltweiter Pandemie der Tourismus enorm eingeschränkt wäre.

Dass weniger los ist als sonst, merkten wir direkt bei der Parkplatzsuche. Viele der Parkplätze waren gar nicht geöffnet und wir wurden bis zum P4 durchgewunken. Falls du dich fragst welchen der Parkplätze du ansteuern sollst, können wir dir diesen empfehlen. Zum einen startet hier der kleine Wanderweg hoch zum Schloss, zum anderen kannst du nach der Wanderung deine Schwimmsachen aus dem Auto holen und dich im Alpsee abkühlen. Vom Parkplatz folgt man einem gut ausgeschilderten Weg. Für 1,5 km benötigt man etwa eine halbe Stunde, da es bergauf geht.  Die beste Aussicht auf das Schloss hast du von der Marienbrücke sowie von einem Aussichtspunkt, der sich etwa 500m weiter befindet.  

 

 

Alpsee

 

Der Alpsee ist ein wunderschöner See, der sich (leider) in direkter Nähe zum Schloss Neuschwanstein befindet. Wahrscheinlich war dies einer der Gründe, warum König Ludwig II sein Schloss in dieser Idylle erbauen ließ. Ganz so idyllisch ist es dort aufgrund des hohen Touristenaufkommens nicht mehr. Tatsächlich mussten wir uns den See nur mit einer Handvoll anderer mutiger Schwimmer teilen. Mutig, da die Wassertemperatur im Sommer bei höchstens 18 Grad liegt. Einfach schnell reinrennen und abtauschen um die klare Sicht zu genießen. 

 

Hopfen am See

 

Der Name des Örtchens "Hopfen am See" fiel Michael, als Bierbrauer, natürlich sofort ins Auge. Eigentlich lag es nicht direkt auf unserer Route, aber Umwege sind ja bekanntlich die schönsten Wege. Entlang der Landstraße konnten wir eine wunderschöne Aussicht über satte, grüne Wiesen, Wälder bis zu den Alpen genießen. Melissa nutzte die Chance ihr neues Kleid im besten Licht und in bester Kulisse in Szene zu setzen. Also waren wir beide happy.

 

 

Oberammergau

 

Bekannt für ihre Passionsfestspiele ist der Ort Oberammergau. Alle 10 Jahre führen die Bewohner der Stadt mit rund 5000 Einwohnern dieses große Schauspiel vor. Seit 1633 gibt es diese Traditionen, die durch Corona jedoch auf den Sommer 2022 verschoben wurde. Damit war die Stadt weitsichtiger als die UEFA und ihr Plan die Euro2020 im zweiten Corona 2021 ohne Zuschauer nachzuholen. Bei all der Planung, die in dieses Event fließt, die beste Entscheidung und wenn es ohnehin nur alle 10 Jahre stattfindet kann man auch weitere zwei Jahre verkraften. Das Stadtbild selbst fällt mit vielen bemalten Hauswänden auf, quasi die christliche Version von Graffiti, welche Lüftlmalerei genannt werden. 

 

 

Kloster Ettal

 

Schon auf dem Hinweg nach Oberammergau fiel uns der Klosterkomplex auf. Auf dem Rückweg entschlossen wir uns halt zu machen und die Anlage zu besichtigen. Neben der barocken Klosterkirche befindet sich auch eine Käserei, eine Destillerie, sowie einer Brauerei auf dem Gelände. So macht "Ora et Labora" noch Spaß. Der Hall der Kapelle lässt auch schon eine einzelne Person den Raum mit vollem Klang füllen. Wir testeten den Effekt aus, wenn auch nicht mit Kirchenliedgut.

 

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