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Baja California / Sur


 

Die weite, unbewohnte Landschaft der Baja hat es uns echt angetan. Die Straßen landeinwärts führen entlang von Bergen, Wüste und Kakteen - soweit das Auge reicht. Nährt man sich der Küste, erblickt man tiefblaues Meer. Wir verbrachten hier insgesamt 4 Wochen und haben uns folgende Ecken angesehen. 

 

Valle de los Gigantes

Kakteenwald. Ein Wort, das wir noch nie gehört haben und dessen Vorstellung Fragen aufwarf. Ein Wald in der Wüste? Aber es stimmt. Einige Kilometer von San Felipe stehen Kakteen eng an eng beieinander. Und was für welche. Bis zu 19 Meter wachsen die Kakteen empor. Doch nicht nur die "Nadelbäume" erregten unsere Aufmerksamkeit. Mitten im Winter beginnt die Wüste an zu blühen und die Wüsten-Sandverbene erstrahlen in einem grellen lila. Grund sind die Regenfälle zu Beginn des Jahres, die einerseits schon Kalifornien ergrünen und hier auf der Baja die Blüte beginnen ließen. Es scheint als würde dieser Jahresbeginn eine besonders gute Zeit für die Wüstenblüher sein. Selten waren die Vorzeichen dafür besser.

 

Schlafplatz: L.A Cetto Weingut (kostenlos nach Weinprobe oder Erwerb eines Weins) 

 

Bahia de Los Angeles

Wir wollten erstmal in Mexiko ankommen. Also entschieden wir uns ein paar Tage an der Bahia de los Angeles zu verbringen. Hier ist nicht viel los, außer schöner Natur. Neben spektakären Sonnenuntergängen, mit einem riesigen Mond der aus der Bucht empor steigt, erfreuten wir uns vor allem an den vielen Pelikanen.

 

Schlafplatz: Camp Archelon (gemütlicher Campingplatz, kleines Café mit gutem Wlan)

 

Ojo de Liebre, Guerrero Negro

Die warme Bucht Ojo de Liebre zieht jeden Winter tausende Grauwale an, die hier überwintern, sich paaren und gebären. Statt auf Walfang setzt die kleine Stadt Guerrero Negro nun eher auf Waltouren - und was für welche! Die kleinen Boote nähren sich den männlichen Walen bis zu 100m an. Kommen sie näher an das Boot, dann entscheiden sie sich selbst dafür. Lassen sie ab, werden sie nicht weiter verfolgt. Das Gebiet der gebärenden Weibchen darf nicht angefahren werden.

 

Ich beobachtete eine Tourguidin auf einem anderen Boot dabei, wie sie die Wale durch Plätschern auf dem Wasser anlocken oder sogar streicheln konnte. Die Wale schienen es zu lieben - denn sie schwammen immer wieder an das Boot ran und blieben dort. Unser Tourguide legte sich leider nicht so sehr ins Zeug und die Wale blieben fern. Also probierte ich mich im Plätschern... und tatsächlich, nach kurzer Zeit schwamm ein Wal direkt auf mich zu und ließ sich so lange streicheln, bis ich nicht mehr konnte. Auch andere Wale ließen sich immer wieder so anlocken. Es war wirklich ein magischer Moment, den wir wohl nie vergessen werden. Wir hielten auch ab und zu unsere GoPro ins Wasser - die Aufnahmen sind wirklich beeindruckend. 

 

Schlafplatz: Mario Tours (RV Park, Restaurant und Touranbieter für Whale Watching)

 

Mulege

Das 3.800 Einwohner Städtchen Mulege, etwas nördlich der Bahia de Concepcion, entschleunigte uns sofort. Wir fühlten uns ein bisschen an unseren Italienurlaub erinnert, nur statt Cafés gab es Tacostände - auch gut! Wir schlenderten durch die ruhigen Straßen, schauten einem Kolibri beim Futterrausch in einem Drillingsblüte zu, aßen gute mexikanische Küche und schliefen in einem kleinen Hinterhof eines Restaurants mit direktem Blick auf eine grüne Oase. 

 

Bahia de Concepcion 

Die ersten zwei Nächte verbrachten wir am Playa Santispac. Der Strand war voller anderer Camper - doch schnappt man sich ein Kajak und paddelt ein bisschen in der Bucht, so erlebt man pure Ruhe. Wir sahen unzähligen Pelikanen dabei zu, wie sie immer wieder neben uns ins Wasser flogen um ein paar Fische zu fangen. Danach fuhren wir etwas weiter gen Süden - per Zufall sahen wir von der Straße aus, dass direkt in der Bucht vom Playa Buenaventura Delfine schwimmen. Wir drehten um, parkten unseren Van und holten das Kajak aus. Wir paddelten zu den Delfinen und durften sie für eine gute halbe Stunde von nächster Nähe beim Jagen beobachten. Das Restaurant in der Bucht warb außerdem mit "Taco Tuesday - Hot Showers - WiFi"... kurzerhand quartierten wir uns für 2 Nächte ein.  

 

Es gibt keine Garantie dafür, wo du wann die Delfine sehen kannst. Wir lasen viele Reiseberichte, wo sie am Playa Santispac gesehen wurden - wir hatten wo anders mehr Glück.  Uns ist aufgefallen, dass sie vor allem in den Morgen - und Abendstunden entlang der Küste der Bahia schwammen. Falls du mit dem Kajak zu ihnen willst - halt dich in dieser Zeit bereit. Ansonsten setz dich einfach gemütlich an den Strand, genieß den Sonnenauf- und Untergang und halte die Augen offen. 

 

In der Nacht, besonders wenn am Tag die Sonne stark schien, tut sich noch ein weiteres Naturspektakel auf: Biolumineszenz. Das Plankton im Meer beginnt blau und grün zu erstrahlen, besonders wenn es in Bewegung versetzt wird. Auch hier lohnt es sich nochmal mit dem Kajak rauszufahren und ordentlich zu paddeln (fahr jedoch nicht allzu weit raus - es ist immerhin dunkel). 

 

Schlafplatz: Playa Santispac (Stellplatz am Strand, jedoch keine sanitären Anlagen) 

Playa Buenaventura (gutes Restaurant mit kleinem Stellplatz, WC, Dusche)

 

Loreto

1697 gegründet war Loreto die erste Stadt, die von den Spaniern in Kalifornien besiedelt wurde. 80 darauffolgende Jahre war sie sogar die Hauptstadt Las Californias. Dank einiger gut erhaltener historischer Gebäude, gilt Loreto als besonders sehenswert. Für uns reichte ein kleiner Spaziergang am Nachmittag um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Im Umland kann man noch einige Touren buchen, um zum Beispiel Wale oder Delfine zu seien. 

 

Todos Santos

Eigentlich fuhren wir Todos Santos wegen der umliegenden Strände an - doch das Schlendern durch die kleine Stadt gefiel uns unerwartet gut. Es reihen sich kleine Souvenir - und Handwerksgeschäfte aneinander sowie Bars und Restaurants. Wer hätte gedacht, dass wir hier das beste Eis seit Reisebeginn finden? Aber auch hier genügte uns ein kurzer Spaziergang, dieses Mal jedoch am Vormittag. Den Abend ließen wir am Tortugueros Las Playitas ausklingen, einer Aufzuchtstation für Meeresschildkröteneier. 

 

Tortugueros Las Playitas 

Kaum von ihrer Mutter verbuddelt, werden die Schildkröteneier von freiwilligen Helfern eingesammelt und in ein Zelt am Strand gebracht. Hier sollen die Eier vor Raubvögeln und Hunden geschützt werden. Sobald die kleinen geschlüpft sind werden sie zum Sonnenuntergang ausgesetzt und man kann ihre kleine Wanderung ins Meer beobachten. Leider hatten wir an diesem Abend kein Glück und keine Schildkröte schlüpfte. Der Sonnenuntergang und der Strand waren dennoch wunderschön und definitiv einen Besuch wert. 

 

Playa San Pedrito 

In den letzten Wochen haben wir schon einige Drohnenaufnahmen von Walen gesehen und gehört, dass sie hier, an den Stränden um Todos Santos, besonders nah an die Küste kommen. Und tatsächlich - nicht einmal 200m entfernt vom Ufer schwammen mehr Wale, als man zählen konnte. Überall sah man ihre Fontänen in die Höhe schießen oder Schwanzflossen aus dem Wasser ragen. 

 

Playa los Cerritos

Der Strand bei Los Cerritos ist bestens für Surfanfänger geeignet. Direkt am Strand kann man sich für 25 - 30 Euro ein Surfbrett ausleihen. Falls du wie wir, mit einem Camper unterwegs bist, können wir dir den Campingplatz Cactus Clay empfehlen, hier kannst du für das gleiche Geld ein Surfbrett ausleihen und den Campingplatz für nutzen. 

 

Cabo Pulmo & Playa los Arbolitos

Der Nationalpark Cabo Pulmo beschützt seit 1995 das älteste (von lediglich drei) Korallenriff an der Westküste Nordamerikas. Seit den 80ern leidet das Riff unter den Umweltveränderungen. Vor allem die öfter auftretenden Hurrikans sowie veränderte Meeresströmungen zerstörten fast die Hälfte der Korallen.  Vor Einrichtung des Nationalpark galt das Gebiet als überfischt. Mittlerweile konnte sich der Bestand jedoch wieder erholen und verzeichnet einen Anstieg von über 460%.  Viele der ehemaligen Fischer arbeiten nun für den Nationalpark oder in der Tourismusbranche. Zum Schutz gehören auch ausgebildete Tourguides, die ein Auge auf Taucher und Schnorchler haben. Des Weiteren gibt es Regeln - z.B. dass Schnorchler beim Betreten des Wassers eine Schwimmweste tragen sollen (diese hält den Körper oben, sodass man keine Korallen verletzt) oder dass ausschließlich Korallenrifffreundliche Sonnencreme verwendet werden soll. 

 

Am Playa los Arbolitos kann man direkt mit seinem Campervan stehen. Pro Person zahlt man 150mx$ (50 für den Strand, 50 fürs Campen, 50 für den Strand am 2. Tag). Von hier kann man einfach über den Strand zu dem Korallenriff gelangen. Oder man bucht eine geführte Schnorcheltour.  Es lohnt sich vorab ein Auge auf das Wetter zu werfen, am besten schnorchelt es sich nämlich wenn es windstill ist, ansonsten ist das Wasser zu aufgewirbelt und trüb. 

 

Cabo San Lucas

Cabo San Lucas befindet sich im Süden der Baja California und ist der wohl touristische Ort der Halbinsel. Kein Wunder bei 360 Sonnentagen und ganzjährig angenehmen Luft-und Wassertemperaturen. Da wir es etwas ruhiger und abgelegener mögen, sagte uns Cabo San Lucas nicht zu. Ähnlich wie in Cancun reihen sich hier riesige Luxusbetonbauten aneinander, die Strände sind zwar schön, aber maßlos überfüllt. Auch die Einheimischen pflegen einen anderen Umgang mit Besuchern, als man es von kleineren Ortschaften auf der Baja California kennt.  Wir zogen uns auf einem kleinen Farmcampingplatz außerhalb von Cabo San Lucas zurück und genossen die Ruhe. 

 

La Paz

La Paz ist die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California. Sie bietet einen Kontrast zu der sonst eher ländlich geprägten Gegend der mexikanischen Halbinsel - ist jedoch mit rund 220.000 Einwohnern immer noch überschaubar. Uns gefiel es entlang der Promenade zu schlendern, dabei ein Eis zu essen und schon die Augen für ein Restaurant am Abend offen zu halten. Außerdem gibt es hier einen ziemlich großen Campingplatz, der sich bestens eignet und nochmal einen Boxenstopp einzulegen. Viele Reisende lassen sich dort hin zum Beispiel Ersatzteile schicken. 

 

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