Sabaidee

Vang Vieng


 

Vang Vieng befindet sich etwa 150km nördlich von Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Die 25.000 Einwohner Kleinstadt galt lange Zeit als Partyhochburg der Touristen. Dies lag vorallem an den Bars, die entlang des Flusses lagen und zum sogenannten "Tubing" - auf einem Schwimmring in dem Wasser treiben und dabei Alkoholische Getränke bestellen. Aufgrund schwerer Verletzungen und tödlicher Unfälle mussten Bars schließen. Der Tourismus richtet sich nun eher an Aktivurlauber, die die umliegenden Karstfelsen, Höhlen, Wasserfälle und blauen Lagunen besuchen wollen.

 

Gesehenes und Erlebtes


Wir entschlossen uns drei Nächte und somit zwei volle Tage in Vang Vieng zu verbringen. Diese nutzten wir auch, um die eindrucksvolle Landschaft rund um die Stadt zu erkunden. Man kann durchaus ein paar Tage länger bleiben; wir haben es nicht geschafft, alles zu erkunden.

 

Tham Chang 

 

Die wohl größte und schönste Höhle in der Gegend heißt Tham Chang. Sie liegt nur 2km vom Zentrum Vang Viengs entfernt und ist somit auch zu Fuß zu erreichen. Dort angekommen müsst ihr erst einmal über eine Brücke gehen und 150 Treppenstufen hinauf erklimmen. Der Eintritt beträgt 1,50€ pro Person. Im Innern der Höhle seht und spürt ihr wie es von der Decke tropft. Es ist hier deutlich kälter, aber es reicht dennoch für T-Shirt und kurze Hose.  Eindrucksvolle Stalaktiten und Stalagmiten ragen über euch und neben euch empor. Manche sind auch schon kurz davor sich zu berühren. Teilweise sind auch schon Kristalbrocken aus der Decke gebrochen. Dennoch trägt hier keiner einen Helm und es werden auch keine bereitgestellt. Durch die Höhle führen zwei Wege. Der eine führt zu einem Aussichtsbalkon und der andere tief in die Höhle hinein und endet abrupt. Hier wird noch ein weiterer Weg in die Höhle gebahnt, welcher aber noch nicht eröffnet ist. Ihr braucht weder Stirn- noch Taschenlampe, denn die Höhle ist gut ausgeleuchtet und für den Fall der Stromausfälle habt ihr ja wahrscheinlich noch eure Handytaschenlampe dabei. Das Wasser der Tropfsteinhöhle quellt außerhalb der Höhle hinaus und fließt einige Meter blau und kristallklar, bis es dann in den braunen Nam Song Fluss mündet. Ein kleiner Weg führt an diesem blauen Wasserstrom entlang und man kann auch in dem Bach baden gehen und in die Höhle schwimmen.

 

 

Pha Ngern

 

Um Vang Vieng gibt es viele Karstfelsen, die aus dem flachen Land bis zu 500m herausragen. Einer dieser riesigen Erhebungen ist der Pha Ngern. Er hat drei Aussichtsplattformen, zu denen man hinaufwandern kann. Wir haben es durch die schwierige Weg Führung und die Hitze von über 30°C nur auf die erste Plattform geschafft, aber auch von hier ist der Blick über die Umgebung beeindruckend. Du solltest für eine solche Wanderung an festes Schuhwerk denken. Gute Wanderstiefel sind nicht schlecht, aber auch einfache Lauf- und Sportschuhe reichen aus. Stell dich aber bergsteigerähnliche Pfade ein, bei denen du mehr kletterst als wanderst. Das war aber auch für uns nicht besonders trainierte Wanderer zu bewältigen. Denkt auch an genügend Wasser, denn die Hitze wird euch viel Schweiß abringen und es gibt erst bei der Aussichtsplattform wieder etwas zu trinken.

 

 

Kaeng Nyui

 

Der größte Wasserfall in der Gegend ist der Kaeng Nyui. Er fällt über 30m tief in ein kleines, hüfthohes Becken. Ca. 7km liegt der Wasserfall vom Zentrum entfernt und eignet sich gut um ihn mit einem Fahrrad oder Roller aufzusuchen. Man kann auch im Ort Touren buchen und sich zum Wasserfall fahren lassen, dann ist man aber an das Programm und die Gruppe gebunden. Wir haben uns Fahrräder geliehen und sind dann über Stock und Stein in der Mittagshitze hingefahren. So dauert es ca. 1,5 Stunden. Der Rückweg in der angenehmen Abendsonne war jedoch besser zu bewältigen. Hier brauchten wir nur 30 Minuten. Für den Wasserfall könnt ihr entweder nur eine halbe Stunde einplanen oder aber auch zwei Stunden. Wollt ihr ein Bild ohne fremde Touris schießen, dann plant lieber mehr Zeit ein. Dieser Spot ist beliebt und wird allstündlich angefahren. Meist sind es koreanische Gruppen, da sich in Vang Vieng viele Koreaner selbständig gemacht haben und ihr Angebot auf Koreaner spezialisiert haben. Täglich fliegen fünf Flugzeuge aus Südkorea nach Laos und bringen viele interessierte Menschen, die dann vor allem den Norden des Landes bereisen.

 

 

Buggy fahren

 

Um individuell von A nach B zu gelangen hat sich der Roller bei Touristen in Südostasien schon lange durchgesetzt. Jedoch kam ein findiger Geschäftsmann in Vang Vieng darauf Buggytouren anzubieten und kurz darauf sprossen durch seinen Erfolg viele Buggyvermieter aus dem Boden. Einige vermieten nur an Tourgruppen, was hier vor allem Südkoreaner sind, aber manche vermieten auch direkt an Individualreisende. Der Preis liegt bei ca. 10€ pro Stunde. Ihr werdet aufgefordert euren Pass als Pfand zu hinterlegen. Lasst euch darauf nicht ein und zahlt stattdessen lieber eine Sicherheit. Im Falle eines Unfalls wird euch der Pass erst nach einer Reparationszahlung rausgerückt, die hoch ausfallen kann. Der Pass, als das wichtigste Ausweisdokument auf Reisen, gibt euch schlechtere Verhandlungsmöglichkeiten. Zahlt lieber 100 000Kip, also 10€, als Sicherheit, das macht es im Notfall einfacher. 

Buggy fahren ist laut und macht Spaß. Ihr könnt das Vierrad nutzen um zu Höhlen oder den blauen Lagunen zu gelangen, oder um einfach Spaß am fahren zu haben. Bedenkt aber, dass das nur für euch gilt. Die Einheimischen hassen die Buggy fahrende Tourgruppen, da sie nur Staub und Lärm für sie bringen. Fahrt also Innerorts bedachter und lasst den Motor nicht unnötig aufheulen. Ansonsten Vollgas!  

 

Verkehrsnetz


Ein unbequemer Kleinbus brachte uns für vier Euro pro Person in drei Stunden von Vientiane nach Vang Vieng. Der Weg ist teils asphaltierte Straße, teils aber auch nur holpriger Feldweg. Beide Beläge sind jedoch mit vielen Schlaglöchern gespickt, wie ein Schweizer Käse. Die Straßenverhältnisse hielten den Fahrer jedoch nicht davon ab waghalsige Überholmanöver in Kurven zu starten oder generell mit einem Affenzahn über die Piste zu brettern. Wir waren froh, als wir endlich in Vang Vieng aussteigen konnten.

 

Der Ort besteht aus drei langen Parallelstraßen, die durch kleinere Straßen und Gassen miteinander verbunden sind. Vom Busbahnhof ist es leicht zu Fuß zu seiner Unterkunft zu kommen, da diese sich wahrscheinlich nicht weiter als 500m davon befindet. Trotzdem finden sich ein paar Tuktuk- und Taxifahrer, die dich und dein Gepäck zum Hotel bringen. An anderen Stellen trifft man eher selten auf Fahrer. In Vang Vieng bewegt man sich am Besten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller fort.

 

Um die Stadt zu verlassen, kannst du online, in deinem Hotel oder in einem der selbsternannten Reisebüros kurz- oder langfristig Bustickets kaufen. Eine Fahrt nach Luang Prabang kostet um die 15 Euro pro Person.

 

Unsere Unterkunft


 

Wir kamen im Army Barracks Guesthouse unter. Das war eigentlich dem Mangel an günstigen Alternativen geschuldet, aber stellte sich im nachhinein als Glückstreffer heraus. Das Zimmer verfügte über einen Balkon, ein eigenes Badezimmer, durchschnittliches Wlan, aber dafür ein gutes und frisches Frühstück. Wir fanden heraus, dass die Küche des Restaurants sehr gut und authentisch ist und man für wenig Geld originell vietnamesisch Abendessen kann. Mehr dazu unter dem Punkt "Essen und Trinken".

 

Restaurants und Bars


 

Amigos

Als wir online entdeckten, dass es ein mexikanisches Restaurant in Vang Vieng gibt, gaben wir uns am ersten Abend die Ehre und aßen dort überbackene Burritos und einen Teller Nachos. Die Portionen sind zwar lecker aber dafür sehr klein. Die Einfuhr von ausländischen Lebensmitteln ist einfach sehr hoch besteuert und daher sind die Portionen klein, um einen erschwinglichen Preis zu ermöglichen. Um satt zu werden müsst ihr hier also das doppelte bestellen und auch bezahlen. Schlussendlich also so teuer wie in Europa.

 

Army Barracks Guesthouse

Unser Hostel verfügte über ein kleines Restaurant, welches wir am zweiten Abend ausprobierten. Die Speisekarte bot eine Vielzahl an laotischen und vietnamesischen Gerichten für kleines Geld. Wir bestellten frittierte Aubergine mit Ingwer und Knoblauch und vietnamesischen Lime-Beef-Salat. Das Essen war super; wir empfanden die asiatische Küche zum ersten Mal als wirklich lecker.

 

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