Der Nationalpark Phong Nha- Kè Bàng befindet sich in Zentralvietnam, etwa 40km westlich von der Stadt Dong Hoi, an der Grenze zu Laos. Er erstreckt sich über eine Größe von 86.000 Hektar und gehört zum Annamiten-Gebirgszug, der unter anderem für seine Kalkfelsen und -höhlen bekannt ist. In dem gleichnamigen Ort Phong Nha findet man einige Hotels und Restaurants, die die Reisenden versorgen. Man kann direkt von dort, aber auch von Dong Hoi, Touren durch den Nationalpark unternehmen.

Wir verbrachten in Phong Nha etwa 27 Stunden; der Bus kam um 04.00 Uhr an, wir schliefen bis 09.00 Uhr, liehen uns einen Roller und erkundeten die Landschaft und die Höhlen. Am Abend entschlossen wir, dass wir den nächsten Morgen weiter wollen und buchten den Bus nach Hue.

Thiên Du'ò'ng-Höhle (Paradise Cave)

Die bisher längste entdeckte Trockenhöhle Asiens erstreckt sich über 31km und befindet sich im Phong-Nha Nationalpark. Sie wurde im Jahr 2005 bei einer Expedition entdeckt und ihre Länge auf 5km geschätzt. Erst im Jahr 2010 fanden die Forscher heraus beziehungsweise gaben sie bekannt, dass die Höhle auf Länge von 31km kommt.

Von Phong Nha erreicht man die Höhle selbstständig mit einem Roller oder dem Fahrrad. Nutze am Besten Google Maps oder lass dir von deinem Hotel eine Karte geben. Der Weg ist quasi eine "Rundfahrt" mit wenig Abbiegungen, du solltest dein Ziel also problemlos erreichen, Die Straßen sind gut ausgebaut, jedoch ist der übliche vietnamesische Verkehr mit Vorsicht zu genießen. Lass dich nicht verunsichern, wenn du früher oder später eine Schranke in der Ferne siehst; die Straße ist nicht gesperrt. Der Polizist, der wachend an der Schranke sitzt, wird dich lachend durchwinken. An der Höhle angekommen, wird eine kleine Parkgebühr von 5.000 Dong (0,20€) verlangt. Danach gehts zum Ticketschalter. Gegen einen Eintrittspreis von 200.000 Dong (7,50€) kannst du, wie wir, die Höhle ohne Guide und Tour besichtigen. Dieser "öffentliche" Weg ist mit Hölzern, Geländer und Lampen gut ausgebaut. Wer etwas mehr erleben und von der beeindruckenden Höhle erkunden möchte, kann eine 7km lange Tour für 2 Millionen Dong (75,00€) buchen. Diese starten jedoch schon am frühen Morgen, gegen 08.00 Uhr. Des Weiteren kannst du einen Buggytransport buchen, der dich zum vermeintlichen Start der Höhle bringt. Dieser Weg ist jedoch nicht weiter als 1km - du solltest ihn also lieber zu Fuß gehen. Danach warten noch ein paar Treppen oder wahlweise Serpentinen auf dich; aber keine Sorge, auch dieser Weg ist nicht anstrengend. Oben angekommen, befindet sich ein kleiner Shop sowie der Eingang zur Höhle.

Phong Nha Cave  und  Dark Cave 

Da wir auf unserer Reise schon in anderen Höhlen waren und vermutlich auch noch sein werden, wollten wir die Phong Nha Cave sowie die Dark Cave auslassen. Beides sind weitere Höhlen, die sich im Phong Nha Nationalpark befinden, jedoch nur mit gebuchter Tour / Guide besucht werden können, was wahrscheinlich vorallem an den besonderer Eingängen liegt. Den Eingang der Phong Nha Cave erreicht man nur mit einem Boot. In dieses kannst du, wenn du keine Tour vorab buchen möchtest, auch in dem Ort einsteigen. Das Mieten von Boot und Bootsfahrer kostet 3 Millionen Dong. Zusätzlich fällt eine Eintrittgebühr für  jeden Teilnehmer an. Am Besten schließt du dich bei dem Ableger einer Gruppe an, sodass die Mietkosten durch alle geteilt werden können. Die Dark Cave ist wie du vielleicht schon vermutest dunkel und eher etwas für Abenteuerurlauber. Den Eingang erreichst du nämlich nur über eine Zipline.  Nach einer kurzen Wanderung erreicht man den Höhepunkt der Höhlentour - das Schlammbad. Hier wälzt sich Gruppe nach Gruppe im Schlamm, schaltet die Stirnlampen aus und genießt die Dunkelheit und Ruhe.

Der Ort Phong Nha ist klein und hat selbst außer Hotels und Restaurants nicht viel zu bieten. Wer hier her kommt, möchte die umliegende Natur genießen! Da man in Vietnam auf den Pfaden bleiben sollte (um nicht aus versehen auf Blindgänger Minen des Krieges zu treten) empfiehlt es sich, Wandertouren durch den Nationalpark nur mit einem erfahrenen Guide zu machen. Zu Höhlen gelangt man ebenfalls mit Touren, die unter anderem vor Ort angeboten und kurzfristig gebucht werden können. Oder man leiht sich einen Roller aus, mit dem man die etwa 20km lange Strecke problemlos fahren kann. Beachte, dass du gegebenenfalls ohne Führerschein fährst (der deutsche B Führerschein reicht nicht aus, um in Asien Roller zu fahren. Wer nicht riskiert werden möchte erwischt zu werden, kann sich auch ein Fahrrad ausleihen. Mit diesem ist die Strecke zu den Höhlen ebenfalls zu meistern. Taxis gibt es laut unserem Hotelbesitzer in dem kleinen Ort nicht, wir sahen auch keine.

Wir erreichten Phong Nha gegen 04.00 Uhr nachts mit dem Nachtbus von Tam Coc. Da wir in der Dunkelheit nicht durch die unbekannten Straßen laufen wollten, buchten wir vorab keine Unterkunft. Wie vermutet, hielt der Bus direkt vor einem Hostel, dem Gecko Hostel, in dem wir letztendlich eincheckten. Die halbe Nacht wurde uns nicht berechnet, da wir eine weitere buchten. Das Hostel ist in einem guten Zustand und modern im Loftstil eingerichtet. Das Zimmer war groß und verfügte über ein bequemes Doppelbett, eine Klimaanlage sowie einem eigenen Badezimmer. Am Morgen konnte man aus der Frühstückskarte ein Gericht auswählen, welches im Zimmerpreis inklusive war. Das junge Personal war aufmerksam und freundlich. Sie sprachen gut Englisch und halfen uns den nächsten Bus zur Weiterfahrt nach Hue zu buchen. Des Weiteren liehen wir uns einen Roller für 4,00€ Tagessatz aus.