Selamat Datang

Melaka


 

Die Stadt Malakka (malaiisch Melaka, englisch Malacca), wurde von den Chinesen als Sammel- und Umschlagsplatz von Gewürzen gegründet. Bis ins 15. Jahrhundert war die Stadt praktisch eine chinesische Kolonie. Der Handel zog auch das Interesse vieler anderer handelstreibender Nationen auf sich, und so kam es, dass die Portugiesen 1509 die Stadt eroberten und Malakka als wichtigen Handelsstützpunkt nutzten. 1641 eroberten jedoch die Niederländer die Stadt und blieben bis 1824. Anschließend übernahmen die Briten die Macht auf der malaiischen Halbinsel und sollten bis zum 31. August 1954, dem Unabhängigkeitstag Malaysias bleiben. Aus dieser lebhaften Vergangenheit blieben der 370 000-Einwohner-Stadt viele Koloniale Bauten, chinesische Tempel, verschiedene Kirchen und Moscheen. Der einstige wichtige Hafen ist aber nicht mehr von globaler Bedeutung. Er hat nicht genügend Tiefgang für die großen Frachter. 

 

Gesehenes und Erlebtes


 

Wir vebrachten in Malakka zwei Nächte und hatten somit einen vollen Tag zur Verfügung. Trotz, dass die Stadt ziemlich überschaubar ist, gibt es hier viel zu  entdecken. Wir waren uns unsicher, ob wir noch ein oder zwei Nächte länger bleiben sollten, da es uns so gut gefiel. Da wir aber noch viele andere Orte auf der Route durch Malaysia eingeplant haben, entschieden wir uns weiter zu reisen. Wenn du dich in einer vielfältigen Kleinstadt mit wenig (westlichen) Touristen wohlfühlst, kannst du in Malakka durchaus mehr Zeit einplanen als wir!

 

 

Streetart

 

Der Litauer Ernest Zacharevic hat sich in Georgetown austoben dürfen, aber auch in Melakka gibt es einige seiner inaktiven Werke zu bewundern, naja zumindest von seinem Stil inspirierte.. Sein Stil ist es Wandmalereien durch dreidimensionale Gegenstände lebendig zu machen. Lokale Künstler haben diese Machart aufgegriffen und so auch den Gassen Melakkas neues leben eingehaucht. Hundert Jahre alte Häuser sind nun mit solcher Kunst versehen und lassen zwei Epochen miteinander verschmelzen. Wir haben voller Bewunderung diese und andere Graffitis angesehen. 

 

 

Niederländische Kolonialgebäude

 

Im 18. Jahrhundert waren die Holländer die Mächte auf hoher See und beanspruchten viele Gebiete in Südostasien für sich. Auf dem Roten Platz in Melakka ist dieses einstige Hoch noch gut zu erkennen. Neben einer Kirche hatten die Niederländer hier auch noch ein Stadthaus und einen Uhrenturm errichtet. So etwas hielt man wohl früher für notwendig um seine Machtansprüche widerzuspiegeln. Ebenfalls auf dem Platz sind die alten Häuser der Kolonialisten, also deren Wohnräume und Geschäfte. Als später die Niederlande dank eines gewissen Napoleon Bonaparte seine Kräfte im eigenen Land brauchte gaben sie Melaka auf und überließen es so den Engländern. Seit dem ist das Kirchengebäude auch Teil der Anglikanischen Kirche, deren Oberhaupt Queen Elisabeth II. ist. Als wir uns diese Gebäude ansehen wollten waren einige mit koreanischen Touristen gefüllte Reisebusse schon da. Koreaner scheinen diese Stadt gern zu bereisen, weshalb sich hier bunte Fahrradrikschas im Spongebob-, Hello Kitty- oder Avengers- Design, welche mit kräftigen Soundboxen ausgestattet, eingebürgert haben. Diese Fahren die Touristen dann durch die Altstadtgassen und wieder zurück. Wir wurden noch nicht einmal von den Fahrern beachtet, da diese ihre Dienstleistung wohl selten an weiße Touristen verkauft bekommen. Von außen so betrachten war uns aber auch genug.

 

 

Die Ruinen von A Famosa und der St.Pauls Kirche

 

Bevor Engländer und Niederländer Melaka als Handelsplatz entdeckten waren die Portugiesen zur stelle. Im Jahr 1511 fielen sie unter dem Kommando von Alfonso de Albaquerque in Melaka ein und bezwangen die Truppen des Sultans von Melaka. Prompt bauten sie eine kleine Festung, um sich vor Gegenangriffen zu schützen. Die Mauern und das Eingangstor waren an einem kleinen Bachlauf gelegen, der an einem Hügel entlang führte. Die Portugiesen erhofften in Melaka eine wichtige Verbindung zur Gewürzstraße Chinas aufzubauen und gleichzeitig einen Konkurrenten, die Araber. Auf dem Hügel errichtete Alfonso eine Kirche, die St. Pauls. Diese trugen Zeitweise die Knochen des heiligen Franz Xaver in sich, eines spanischen Missionares, der eine große Zeit seines Lebens in Südostasien und Japan Menschen zum Christentum bekehrt hat und auch viel Zeit in Melaka verbracht hat. 1641 vertrieben jedoch die Niederländer die Portugiesen und machten die Festung dem Erdboden gleich. Die Kirche nutzen sie jedoch zuerst noch, bis sie 1753 ihre eigene errichteten. So findet man dort immer noch alte Grabsteine mit holländischer Inschrift. Witzigerweise sind diese aber für uns als deutsche, die kein bisschen Niederländisch sprechen gut zu lesen und zu verstehen, was bei dem heutigen Holländisch nicht der Fall ist. Sprich damals waren wir sprachlich nicht so weit von einander entfernt, wie wir es heute sind. Mittlerweile liegt aber auch die Kirche brach. Das haben jedoch die Engländer zu verantworten, die keinen Stein auf dem anderen ließen um Melaka gegenüber ihrem Handelsplatz Georgetown auf der Insel Penang alt aussehen zu lassen. 

 

 

Cheng Hoon Teng-Tempel

 

Malaysias ältester traditioneller chinesischer Tempel wurde 1640 erbaut und ist bis heute in gutem Zustand. Es steht Pate für die Handelsgeschichte Chinas. Erbaut wurde sie unter der Herrschaft des chinesischen Kapitäns Tai Hong Jung, der nicht nur auf dem Schiff, sondern auch an Land das sagen über die chinesischen Händler hatte und auch in ihrem Namen mit den anderen Kolonialherren sprach. Der Tempel entwickelte sich zu einem gesellschaftlichen Platz wo man sich traf, wo aber auch Recht gesprochen wurde. Die ansässige chinesische Gemeinde ist heute immer noch sehr aktiv und tief im Glauben verwurzelt. Der Duft von Räucherstäben liegt am Tag und Abend in der Luft.

 

 

Masjid Selat Melaka

 

Die Moschee an der Straße von Melaka ist fast so jung, wie die aufgeschüttete Insel, auf der sie steht. Sie wurde erst 2006 eröffnet und liegt auf der Insel Pulau Melaka, welche erst 2005 fertiggestellt wurde. Die Moschee ist das Wahrzeichen eines Wohnungsbauprojektes, dass erst im Dezember 2019 eröffnet wurde. Die Baukosten der Moschee betrugen 10 Millionen MYR, also circa 2,16 Millionen Euro.

Die Kosten haben sich gelohnt, denn es ist eine der schönsten Moscheen, die wir bislang im südostasiatischen Raum gesehen haben.

Wir waren schon ein wenig aufgeregt, als wir dort waren, denn es war das erste Mal, dass wir eine richtige Moschee betreten haben. Man hat uns aber sehr herzlich empfangen und uns einen Rundgang gezeigt, den man als Nichtmuslim gehen kann, um sich die Räumlichkeiten ein wenig näher anzusehen. Wir mussten dazu auch traditionelle Gewänder Tragen und Melissa obendrein noch ein Kopftuch. Sie hat sich sogar einen Spaß daraus gemacht und sich direkt hinter mir versteckt, als ich draußen vor der Umkleide auf sie gewartet habe. Sie stand schon ein Minute oder länger hinter mir. Ich habe sie nicht erkennen können, als nur ihr Gesicht frei war uns sie mit dem Rücken zu mir stand. Es ist schon bemerkenswert, wie man im Meer der anderen Gewänder untergeht. 

Die Fliesen im Außenbereich hatten sich durch die starke Mittagssonne erhitzt, so dass wir uns unsere zarten europäischen Füße verbrannten, denn Schuhe sind auf im Außenbereich der Moschee nicht gestattet zu tragen.

 

 

Die Straße von Melaka

 

Unter der Straße von Melaka versteht man die Meerenge zwischen der Malaiischen Halbinseln und der indonesischen Insel Sumatra. die größten und bekanntesten Städte, die an dieser Meerenge liegen sind Singapur und der Namensgeber Melaka. Sie verbindet die Andamensee mit dem Südchinesischen Meer und ist eine Schifffahrtsstraße von enormer Bedeutung, damals wie heute. 20-25% aller gehandelten Waren der Welt durchqueren diesen Weg, was sich in 2000 Schiffen am Tag niederschlägt. Doch an einigen Stellen ist die Straße von Melaka gerade mal 25m tief, was in Zukunft wohl so gering sein wird, um den Transport mit den Riesenfrachtern möglich zu machen. Thailand baut zudem gerade auch noch einen Kanal knapp über der Landesgrenze zu Malaysia, was diesen Seeweg vielleicht sogar obsolet machen könnte. Viele Waren aus China kommen von hier nach Europa und umgekehrt und diese Abkürzung würden beide Seiten natürlich gerne nutzen. China hat daher sogar Thailand in Aussicht gestellt die kompletten Kosten des Kanals zu übernehmen. Geschichtlich hat dieser Seeweg seit vielen Jahrhunderten eine große Bedeutung. Schon bevor sich die Europäer auf der Weltkarte breit machten handelten hier die Perser, Araber, Afrikaner und Inder Glas, Elfenbein, Kampher und vieles mehr mit den Chinesen. Mit den Monsunwinden kamen sie zwischen Juni und November und kehrten zwischen Dezember und Mai wieder zurück.  Der Handel florierte hier schon immer so gut, dass es hier bis vor kurzem noch Piraten gab. Im Jahr 2004 sogar mit einem traurigen Höhepunkt, als 4 Geisel des Öltankers Cherry 201 nach langen Lösegeldforderungen erschossen wurden.

 

 

Die Sanddünen

 

Als Landerweiterung schütten die Malayen seit Jahren die Küste vor Melaka auf. Bevor aber Häuser auf diesen Flächen gebaut werden können muss sich der Boden erst einmal setzen. In dieser Zeit kann man auf den sandigen Dünen der Flächen am Meer frei entfalten. Nicht nur wir haben diesen Ort für ein Fotoshooting genutzt, nein auch ein echtes Model samt Fotograf, Licht und Kleidmann waren dort. Viele andere paare turtelten hier in den Dünen, was eigentlich nicht gern gesehen ist in Malaysia. Hier findet man seine Ruhe. In 10 Jahren wird es hier aber bestimmt ganz anders aussehen. Wir kommen gerne wieder und freuen uns auf das Vorher- Nachher-Vergleich.

 

 

Der zukünftige Stadtteil

 

Auf Penang Melaka steht nicht nur die Masjid Selat Melaca, nein auch ein ganzer Stadtteil wurde auf der künstlichen Insel gebaut. 4300 Wohnungen sind hier entstanden und 4100 Räumlichkeiten für Touristen und Geschäfte sollen hier entstehen. Auch ein eigener Maritimer Freizeitpark soll kommen und das Aushängeschild soll ein 88m hohes Riesenrad werden mit 54 Gondel, die jeweils 6 Personen fassen können. Als wir dort waren staunten wir nicht schlecht, denn ein schon fertiggestellter Teil sah aus wie eine Prachtstraße aus dem 19. Jahrhundert in Europa. Jedoch waren alle Wohnungen und Geschäfte noch größtenteils leer. In einem Saftladen erkundigten wir uns, wann denn dieser Stadtteil eröffnen wird. Die Antwort war, das er seit Dezember 2018 beziehbar ist. Die Saftbar hatte auch im Dezember kurz vor Weihnachten feierlich eröffnet. Auf der anderen Straßenseite hingegen regieren noch roher Beton und Kräne das Straßenbild. Wenn wir nochmal nach Melaka kommen werden wir hier nachsehen was aus dem Projekt geworden ist.

 

 

Jonker Walk / China Town

 

Als die Holländer die Oberhand in der Stadt hatten lebten viele Kolonialisten in der Heeren Street. Als sie gingen ließen sich in den Häusern die in Melaka geborene Oberschicht nieder und die Straße wurde Noblemens Street fortan genannt. Die Inschriften an den Häusern ist teilweise noch auf niederländisch, teilweise mit chinesischen Glückssymbolen und chinesischer Schrift versehen. Auf dem Hauptplatz gibt es einen Nachtmarkt der sehr gut besucht ist. An Feiertagen treten auf einer Bühne Schülergruppen, Musiker aber auch einfache selbst erklärte Karaoke Sänger auf. Hier hat die Kleinstadt ein ganz besonderes friedfertiges Flair, das es uns schwer machte die Stadt schon nach zwei Tagen zu verlassen.  An dieser Straße liegen viele Museen und Souvenirhändler, aber auch ein kleiner Park mit Bodybuilder Skulptur befindet sich zwischen den Häusern.

 

Verkehrsnetz


 

 

Vom der Busstation oder vom Flughafen kommt man am Günstigsten mit der App Grab durch die Stadt zum Hotel. Die App rechnet feste Preise pro Streckenlänge aus und so kamen wir für unter 2 Euro für 5 Kilometer in die Innenstadt zum Hotel. Als Tourist bekommt man mit Taxifahrern einen solchen Preis nicht ausgehandelt. Wir sind auch alle weiteren längeren Wege mit Grabtaxis gefahren und kamen einfach und günstig umher. In der Innenstadt braucht man aber keine Taxis. Die Sehenswürdigkeiten, wie Chinatown, Little India und die Kolonialgebäude sind alle nicht sehr weit von einander entfernt, sodass man sich gut zu Fuß fortbewegen kann. Ein Fahrrad eignet sich auch gut um die Stadt und die umliegenden Sehenswürdigkeiten, wie die Moschee an der Straße zu Malakka, zu erkunden. Viele Hotels leihen Fahrräder gegen eine kleine Tagesgebühr aus, falls du in deiner Unterkunft keines findets, frag am Besten bei dem Personal nach - ein kurzer Anruf bei einem Kollegen oder Bekannten spart dir die Sucherei.

 

Unsere Unterkunft


 

Wir blieben für zwei Nächte im Ohana Guesthouse HQ, welches in einer kleinen, ruhigen Gasse und ist in Fußnähe zur Altstadt liegt. Im ersten Stock befinden sich die Zimmer mit Gemeinschaftsbad, im Erdgeschoss ist die Rezeption und ein Laden für Waren aus Handarbeit. Das Zimmer war sehr klein, aber schön eingerichtet. Im langen Flur stand eine Maschine für heißes und eiskaltes Wasser, sowie Instantkaffee zur Selbstbedienung und kleine Kekse standen auch noch dabei. Es war eine gemütliche Unterkunft, für die wir umgerechnet 24 Euro pro Nacht zahlten.

 

Restaurants und Bars


Far East Cafe

Wer es wirklich einheimisch mag, der ist hier gut aufgehoben. Von Nasi Lemak, Mee Goreng, bis hin zu eigentlich typisch chinesischer Küche gibt es hier viel zu entdecken. Unser persönliches Highlight war aber nicht das Essen, sonder ein ganz besonderes Getränk: Asam Boi. Asam Boi wird aus Calamansi-Saft oder grünem Apfelsaft und gesalzenen Pflaumen, sowie Rohrzucker gemacht. Es hat einen salzigen-süßen und vor allem sauren Geschmack. Man sagt, dass der Drink gegen Krebs, und andere Krankheiten, dank seines reichhaltigen Vitamingehalt und Spurenelementen hilft.

Geographer

Das Geographer ist wohl das größte Restaurant in der Innenstadt und bietet vor allem westlichen Touristen die Speisen, nach denen sie suchen. Sie würzen nämlich auch das einheimische Essen nicht so stark und nicht so scharf, so dass es einem nicht so sehr auf den Magen schlägt. Außerdem gibt es auch viele typisch westliche Speisen. Wir aßen hier zu Abend und genossen die Atmosphäre; ein Gitarrist gab eine kleine Acousticsession einiger globaler Evergreens zum besten.

Pantai Klebang Streetfood

Entlang der Straße beim Pantai Klebang Park, reihen sich viele kleine Restaurants und Streetfoodstände. Als wir dort waren, trafen wir nur auf Einheimische, sodass wir etwas zaghaft waren. Die Verkäufer sprechen jedoch gutes Englisch und sind gewillt, einem die Speisekarte und die Gerichte zu erklären. Wir bestellten einen großen Kokosnuss Shake, der dank seines hohen Anteils an Vanilleeis besonders lecker und abkühlend in der heißen Mittagssonne war.

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