Kaiserstadt Hue und ein verlassener Wasserpark

Hué ist eine alte Kaiserstadt in Zentralvietnam. Bis 1945 war es zu dem noch die Hauptstadt des Protektorates Annam; einem von drei Protektoraten, die heute das Land Vietnam bilden. Hué hat ca. 340 000 Einwohner und liegt am Parfüm-Fluss. Nicht nur der Fluss hat einen schönen Namen, denn Stadtname bedeutet so viel wie Harmonie.

1. Unterkunft

Wir fanden Quartier im Ngoc Hung Backpacker Hostel. Die Beschreibung bei booking.com war von vielen, dass es Nachts sehr laut ist. Das stimmt, denn es liegt mitten in der Ausgehmeile von Hué. Hier im Trubel der Stadt zu sein war von uns aber auch bewusst gesucht worden. Ab 24 Uhr war es aber auch still auf der Straße und erst ab 7 Uhr begann das Leben von neuem. Alles nicht so tragisch.

Das Internet war gut und auch das Zimmer war für den Preis von 7€ mehr als erträglich, schließlich hatten wir ein eigenes Bad, eine Minibar mit niedrigen Preisen für Bier und Softdrinks und ein angenehmes Bett, selbst Frühstück war im Preis inbegriffen. Restaurants waren in unmittelbarer Nähe, genauso wie Supermärkte und Souvenirläden. Zur Zitadelle, also der ehemaligen Kaiserresidenz waren es 25 Gehminuten und für größere Entfernungen konnte man für 4€ am Tag einen Roller leihen.

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2. Verkehrsnetz

Wir stiegen morgens um 07.00 Uhr in Phnong Nha in einen Sleeperbus zu, der bereits in Hanoi startete. Nach einer fünfstündigen Fahrt stiegen wir dann in Hué und konnten unser Hotel zu Fuß erreichen.

 

In Hué kann man sich gut zu Fuß bewegen. Alle Gegenden, die für Touristen interessant sind, kann man in weniger als 25 Minuten erreichen. Allein für zwei Kaisergräber oder einen brach liegenden Wasserpark benötigt man ein Fahrrad, Motorroller oder Taxi. Diese sind ca. 30km entfernt von der Innenstadt.

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3. Gesehenes und Erlebtes

Wir verbrachten zwei Nächte in Hue und nutzten den halben Tag der Ankunft sowie den nächsten vollen Tag, um die Stadt sowie die Umgebung zu erkunden. Diese anderthalb Tage reichten wir uns vollkommen aus.

Die Zitadelle von Hué

Von 1804 bis 1945 war es der kaiserliche Sitz der Ngyuen-Dynastie, die sich mit dem Bau der Zitadelle einen Herschaftspalast nach Vorbild Pekings erbaute. Der Bauplatz wurde mittels Geomantie gefunden, dass heißt Gelehrte haben nicht nach einem Platz gesucht, an dem man einen Palast bestmöglich bauen kann, sondern sie suchten nach Steinen oder Pflanzen, die ihnen auf spirituelle Weise, die beste Stelle für ein solches Bauvorhaben verrieten. Heute nennt man sowas Feng Shui.

Während des Vietnamkriegs wurden große Teile der Anlage zerstört und nur langsam wieder errichtet. Bis heute werden Teile der verbotenen Stadt, dem Kern der Zitadelle, wieder errichtet. Die Ausmaße von 3x3 Kilometern wie sie einst mal waren, wird sie dann nicht mehr haben. Unlängst sind andere Gebäude auf der Fläche entstanden und das einzige, was von der Zitadelle blieb ist die Infrastruktur. Die Straßen sind bis heute so streng Quadratisch angelegt, wie sie 1804 geplant wurden. Museen und Cafés haben sich aber mittlerweile auf dem Gebiet angesiedelt. Unter anderem ein Militärmuseum, bei dem man die Flugzeuge und Waffen bestaunen kann, die diese Stadt zerstört haben. Jedoch ist die verbotene Stadt auch groß genug, um ihr einen ganzen Ausflugsstag zu schenken. Der Eintritt beträgt 150 000 Dong pro Person, ca. 5€.

Der verlassene Wasserpark am See Thuy Tien

2004 eröffnete ein Wasserpark vor den Toren Hué´s. Keine vier Monate später schloss er auch schon wieder seine Tore. Grund waren Fehlplanungen und zu hohe Ticketpreise. Die Attraktionen liegen für Barfüßige Wasserparkbesucher sehr weit von einander Entfernt und sind in ihrer Summe einfach zu wenig, um für Einheimische attraktiv zu sein. Dazu kommt, dass 2004 das Land sich zwar schon dem Tourismus geöffnet hatte und auch jedes Jahr Anzahl an Besuchern wuchs, aber dass es zu wenige waren, um auch außerhalb der Saison zu bestehen. Heute hätte der Park vielleicht eine Chance.

So blieben aber die Überreste stehen und verwilderten über die Zeit. Die einheimischen Jugendlichen machten es zu einem geheimen Treffpunkt und irgendwann entdeckten es auch die Backpacker als Lost Place für sich. Schnell waren die Wände mit Graffiti übersät und Fensterscheiben eingeschmissen. 

Heute ist der verlassene Park keine Geheimattraktion mehr, wenn er auch vor allem junges Publikum anlockt. Das Geläde ist zwar eigentlich noch verboten zu betreten, aber unlängst hat sich ein vietnamesicher Mann gefunden, der jedem Touristen 20 000 Dong abknöpft, als "Eintritt". Das macht er allerdings schwarz, denn offiziell ist hier nichts. Lass dich also nicht bequatchen und zahl keinen Eintritt. Am besten machst du das, indem du dem Weg auf dem beigefügten Bildausschnitt folgst.

Außerdem trafen wir auf einen Vietnamesen, der Touren über das Gelände anbot. Wir haben diese aber nicht gemacht, sondern nur mit ihm ein wenig auf Deutsch geplaudert. Er sagte, dass er verwandte in Bonn hätte, auch wenn wir ihm das nur schwer glauben konnten, da er dubios auf uns wirkte. Vielleicht war es aber auch nur der Ort, der alles in ein gewisses Licht rückte.

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4. Essen und Trinken

CocoClub

Das ist weniger eine Empfelung, als eine Warnung. Wir aßen hier eine Pizza und tranken einen Maracujasaft, wie auch einen Smoothie. Alles wurde schnell gebracht und die Bedinungen waren aufmerksam und freundlich. Als dann jedoch eine Ratte an unseren Füßen umher lief und wir später noch eine Küchenscharbe entdeckten, wurde uns etwas anders. Das war zwar alles draußen auf der Terrasse, aber als wir dann 24 Stunden später mit Magen und Darm nicht mehr aus dem Hotelzimmer wollten, konnten wir uns nicht helfen und eins und eins zusammenzählen. In der Küche wird Hygiene wohl nicht großgeschrieben. Meidet also besser dieses Lokal

 

Madam Thu

Hier bekommst du authentische vietnamesiche Kost. Wir aßen frittierte Sommerrollen, einen leckeren Salat und Zitronengras-Hackfleisch-Spiesse. Die Bedinungen waren sehr aufmerksam und sagen zu jedem Gericht auch, wie die Vietnamesen es verzehren.

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