Bei der Durchreise Vietnams lassen einige die 130.000 Einwohner Stadt südlich von Hanoi außer Acht. Dabei erwartet einen in dieser Region eine ganz besondere Landschaft, die die trockene Halong Bucht genannt wird. Karstfelsen erheben sich aus der sonst flachen Ebene. Gute ausgebaute Fahrradwege sowie eine Bootstour auf dem Fluss bieten sich hervorragend zum erkunden an. Wer es lieber etwas ruhiger mag und doch beeindruckenden Natur von Ninh Binh noch näher sein will, sucht sich am Besten eine Unterkunft in Tam Coc, einer kleinen Stadt unweit von Ninh Binh.
1. Unterkunft
Wir buchten uns über booking.com ins Vinh Tinh Homestay ein. Die kleinen Bungalows, bestehend aus Schlafzimmer mit bequemen Bett sowie einem eigenen Bad, sind modern und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Fahrräder kann man sich kostenlos den Tag über ausleihen und Motorroller für wenig Geld mieten. Das im Preis inbegriffene Frühstück varierte jeden Tag und war sehr üppig. Baguette, Pancakes, Rührei, Obst, Gemüse, Käse - wir bekamen an keinem Tag unsere Teller leer.
Die Eigentümer sind ein Paar mit ihren Kindern - Vinh Tinh ist der Name des kleinen Sohnes. Die Familie ist herzlich und hilfsbereit, sie treten gerne mit ihren Gästen in Kontakt und versuchen auf Englisch und mit Googleübersetzer private Konversationen zu führen.
Einzig die Lage der Unterkunft machte uns anfangs zu schaffen. Das Vinh Tinh liegt in einer schmalen dunklen Gasse, aus der wir Hundebellen hörten, als wir um 20 Uhr dort ankamen. Da uns immernoch die Angst vor Straßenhunden seit dem Vorfall in Thailand verfolgt, baten wir einen alten Mann, der zufällig an uns vorbei kam, uns zu unserer Unterkunft begleiten kann. Er stellte unsere Angst vor den Hunden nicht in Frage und geleitete uns 200 Meter bis zum Eingang der Unterkunft. An den nächsten Tagen kehrten wir spätestens zur Dämmerung zu der Unterkunft zurück, so konnten wir wengistens sehens, was und wer sich in der kleinen Gasse rumtreibt.
2. Verkehrsnetz
Wir kamen mit einem Kleinbus aus der Halong Bucht nach Tam Coc und waren so gegen 20 Uhr abends im Ort angekommen. Es war schon dunkel, aber auf der Straße war immer noch immer etwas los. Zu deiner Unterkunft wird es vom Busdropoff nicht weit sein, da Tam Coc von dort in beide Richtungen keine 500m breit ist. Ein Tuk Tuk oder Taxi benötigst du daher nur, wenn du von dort aus in eine Unterkunft auserhalb von Tam Coc möchtest. Unser Kleinbus fuhr nachdem er uns in Tam Coc raus ließ weiter nach Ninh Binh. Dort hin musst du dir also auch kein Taxi nehmen.
Um im Umland umher zu kommen kannst du ein Fahrrad mieten oder einen Roller. Die Zweiräder kommen am besten mit den schmalen Feldwegen zurecht, die dich nah an die Kreidefelsen heran bringen. Zu Fuß wären die Wege zu den Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten jedoch zu weit.
3. Gesehenes und Erlebtes
Wir verbrachten in Tam Coc drei Nächte und hatten somit zwei ganze Tage zur Verfügung. Davon nutzten wir aber nur einen so richtig, um die Umgebung zu erkunden. Dafür schnappten wir uns zwei Fahrräder aus unserer Unterkunft und fuhren einfach drauf los. Wir legten an dem einen Tag insgesamt 60km zurück, da wir eine Tour zu der größten Tempelanlage Vietnams machten. Wenn du dir einen Roller leihst, empfehlen wir dir die längere, 120km Tour zu machen.
Hang Mua Aussichtspunkt
Etwa 4,5km von Tam Coc entfernt liegt der Aussichtspunkt Hang Mua. Auf dem Weg dort hin sieht man grasende Büffel, die die Stoppeln der Reiseernte fressen. Im Hintergrund stehen die hohen Kreidefelsen, die aus dem Plateau empor ragen. Die Morgensonne strahlt zwischen den Spitzen hindurch und setzt einzelne Punkte auf dem Feld ins Spotlight.
Nach etwa einer halben Stunde radelns kommen wir am Boden vor dem Aussichtspunkt an. Ein Mann auf dem Feldweg winkt uns heran, als ob wir etwas falsch gemacht haben und macht uns klar, dass man das Rad bei ihm zu parken hat. Für da Beaufsichtigen der Fahrräder verlangt er 40 Dong, umgerechnet einen Euro. Wir gehen weiter und bemerken, dass er nicht der Einzige ist, der diesen Service anbietet, jedoch sind die jenigen, die näher zum Hügel liegen nur halb so teuer, wie er. Wir ärgerten uns, mal wieder zu viel bezahlt zu haben. Erst über ihn, dann über uns, da wir eigentich mittlerweile wissen müssten, dass der Erstbeste immer der Teuerste ist. Wir gehen weiter und entdecken einen Ticketschalter, der für das Besteigen der Aussichtsplattform vier Euro pro Person verlangt. Die Gegend hier in Tam Coc ähnelt stark der in Vang Vieng in Laos, wo wir ein Viertel dieses Preises für eine Aussicht über die Karstfelsen bezahlten. Vier Euro pro Person waren uns einfach zu viel, so kerhten wir zurück zum Fahrradbewacher. Wir fragen ihn, ob er uns das Geld zurück geben kann, da er keine zwei Minuten auf unsere Räder aufpassen musste - natürlich weigert er sich.
Trang An Boat Tour
Wir fuhren weiter entlang des Feldweges und kamen an eine asphaltierte Straße. Ein paar einfache Stände reihten sich am Straßenrand. Darunter auch einer, der eine ganze Ziege gebraten und so auf seiner Wagentheke drappiert hatte, dass es aussah, als ob sie kniete. Die Straße führte uns zu Trang An, einer Bootstation, bei der vor allem chinesische Touristen mit großen Bussen abgesetzt werden. Dort werden sie in kleine Gruppen eingeteilt und besteigen Gondeln, die auf einem Fluss an den Kalkfelsen sowie durch Höhlen fahren.
Bai Dinh Tempel
Nachdem wir etwa 30 Kilometer auf den Fahrrädern zurückgelegt haben, entdeckten wir einen See. Auf der gegenüberliegenden Seite ragte eine mehrstöckige Pagode mit einer Tempelanlage in den Himmel. Es war der Bai Dinh Temple, der größte Tempel Vietnams. Die Anlage des Tempels besteht aus dem ursprünglich alten Tempel, sowie einem neuen, in den Jahren 2003 bis 2010 erbauten Komplex. Da es mittlerweile 14 Uhr war und wir noch im hellen zurückfahren wollten, schafften wir es nicht mehr den Tempel zu besichtigen.
4. Essen und Trinken
Aroma
Wir kehrten hier gleich an zwei Tagen ein, da es so lecker war. Seit dem wir in Nepal waren haben wir die indische Küche lieben gelernt. Das Aroma hat eine große Auswahl an Speisen, die nach den Essgewohnheiten der Regionen Indiens aufgeteilt ist. Auch Vegetarier und Veganer kommen daher hier voll auf ihre Kosten. Wir aßen hier Naanbrot, Chicken Tikka Masala, Aubergine mit Ingwer, Spinat Kartoffeln und Red Curry.
Chookies Beer Garden
Bei Chookies gibt es Burger, Pizza und Pasta. Da wir Appetit auf westliches Junkfood hatten und uns die positiven Bewertungen auf Tripadvisor überzeugten, aßen wir dort zu Abend gingen wir dort hin. Die im Steinofen gebackene Pizza war lecker, der Veggieburger hat uns ebenfalls gut geschmeckt. Preislich zählt das Restaurant wohl eher zu den teureren.
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