1. Die Auswahl des Treks
Wer den weiten Weg nach Nepal auf sich nimmt, möchte mit Sicherheit auch im oder am Rande des Himalayagebirges Wandern. Es gibt verschiedene Routen, die für Anfänger, Fortgeschrittene, Profis und Kletterer angelegt sind. Wir haben bis dato noch keine mehrtägige Wandertour gemacht. Auf Teneriffa schnupperten wir bereits Luft über 3.500m und konnten somit einschätzen, dass wir in dieser Höhe noch keine gesundheitlichen Probleme bekommen. Wir informierten uns über den vier- bis sechstägigen Poonhill sowie den vierzehntägigen Annapurna Circuit Trek. Der ABC Trek ist ebenfalls für Anfänger geeignet und führt über acht Tage zum Everest Base Camp. Da die längeren Touren aufjedenfall nur mit einem Guide gemacht werden sollten (und dieser selbstverständlich Geld dafür bekommt) entschieden wir uns für die kürzeste Route ohne Guide, den Poonhill Trek.
Der Poon Hill Trek am Fuße des Annapurna-Gebirges gehört zu den beliebtesten mehrtägigen Wandertouren in Nepal. Über die Tourismusbehörde in Nepal findest du allerhand Informationen, die du vor und während der Wanderung benötigst. Die Wege sollen einfach und für Anfänger geeignet sein. Sie führen von Dorf zu Dorf, sodass auf der Strecke neben den vielen Wanderern auch immer wieder Einheimische angetroffen werden. Landschaftlich erwartet einen Urwald, Flüsse, Wasserfälle und ein Blick auf die Gebirgskette sowie drei Achttausendern, die aus dieser empor ragen. Man steigt langsam und "nur" bis zu 3.200m ü.N.N - sodass eine Höhenkrankheit unwahrscheinlich ist.
2. Die Genehmigungen TIMS und ACAP einholen
Entscheidest du dich wie wir, die Wanderung ohne Agentur und Guide zu machen, musst du dich um alles selbst kümmern. Sobald du dich für eine Route und das Datum entschieden hast, solltest du das Nepal Tourist Board in Kathmandu aufsuchen und die Genehmigungen beantragen, die du für deinen Wanderweg brauchst. Mehr Informationen findest du nachfolgend. Du findest die Behörde unter der Adresse Pradarshani Marg, Kathmandu 44617, Nepal. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags sowie sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Das Personal sprach kein gutes Englisch, sodass es teilweise schwer war sie zu verstehen. An dem ersten Schalter erhälst du das auszufüllende Papier für die TIMS und an dem zweiten Schalter (Raum links) die Genehmigung für die Annapurna Conservation Area. Wir benötigten gute zwei Stunde für das ganze Prozedere, zogen jedoch erfolgreich mit beiden Genehmigungen von dannen.
Trekkers Information Management Sytems Card
Die TIMS Card ist eine Genehmigung der Nepalesischen Tourismusbehörde die du benötigst, um in Nepalnwandern zu dürfen. Sie soll sicherstellen, dass alle Wanderer registriert sind und in Notfällen, zum Beispiel bei einem Erdbeben, nach dir gesucht wird. Es gibt zwei Arten von TIMS, die für "Individual Trekker" (grün) und die für "Group Trekker" (blau). Die Individual TIMS beantragst du selbst in der Tourismusbehörde in Kathmandu. Sie kostet umgerechnet um die 20US$. Die Group Trekker TIMS erhälst du über deine Trekkingagentur, sie kostet 10US$. Für die Beantragung benötigst du den datierten Start- und Endpunkt deiner Route, Notfallkontaktdaten nach Hause, Versicherungspolice, 2 Passbilder, Bargeld für Gebühren.
Annapurna Conservation Area Permit
Um manche Regionen in Nepal zu betreten zu dürfen, benötigst du eine Erlaubnis. Dies gilt für Nationalparks, Conservation Parks sowie spezielle Genehmigungen für Trekkingpfade oder Bergbesteigungen. Der Poonhill Trek liegt in der Annapurna Conservation Area - somit benötigst du vorab die Genehmigung für diese Region. Du kannst sie zeitgleich mit der TIMS in der Tourismusbehörde in Kathmandu beantragen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 10 US$. Für die Beantragung benötigst du den ebenfalls den datierten Start- und Endpunkt deiner Route, Notfallkontaktdaten nach Hause, Versicherungspolice, 1 Passbild sowie, Bargeld für Gebühren.
3. Packliste Wir hatten einen der großen Backpacks (65l) mit ausgewählter Kleidung sowie Schlafsäcken dabei. In einem kleineren Tagesrucksack (25l) befanden sich Getränke sowie unser Kameraequipment. Unser restliches Gepäck konnten wir ohne Mehrkosten im Hotel in Pokhara lassen. Das ist ein üblicher Service, da viele Gäste von hier aus in die Berge starten und bei ihrer Rückkehr meistens auch wieder im gleichen Hotel einchecken.
Mit dieser Packliste kamen wir gut während der Wanderung zurecht. Da du jeden Tag unterwegs bist, wirst du keine Möglichkeit haben deine Sachen zu waschen. Entweder du schleppst mehr mit und kannst jeden Tag etwas frisches tragen oder du trägst während der Wanderung mehr oder weniger die gleichen Sachen und ziehst dir dann abends nach dem Duschen ein zweites Outfit an. Bedenke, dass es in den Höhenlagen besonders in der Nacht und am Morgen kalt (um die 0°C) sein kann.
1 Paar Wanderschuhe, 1 Paar Turnschuhe für den Abend oder falls Blasen gelaufen, 1 lange Hosen zum Wandern . 2 bis 3 T-Shirts zum Wandern, 1 bequeme Hose und ein T Shirt für abends und zum Schlafen , 1 Pullover , 1 warme Jacke, 1 Regenjacke oder Regenponcho, 1 Cappy, 3 hohe, dicke Paar Socken, 6 Unterhosen, Kosmetiktasche (Zahnbürste, Zahncreme,...), Reiseapotheke, Sonnencreme (!), Insektenspray (!) - Vorallem die Beine einsprühen, Toilettenpapier / Taschentücher - Luxusgut in den Bergen, 2 kompakte Hüttenschlafsäcke - Die Bettdecken sind teilweise sehr dünn, 2 Mikrofaser Handtücher, Lifeguardflasche (Filtert das Wasser zum Trinken). Smartphone mit Nepalesischer SIM Karte, Kamera, Steckdosenadapter, Powerbank, Genügend Bargeld - keine Kartenzahlung möglich
4. Die Wanderung
Tag 1: Pokhara-Nayapul-Birethanti-Tikhedhungga – Anstieg von 410 Höhenmetern
Von Pokhara nahmen wir ein Taxi nach Nayapul. Der Preis betrug 1.500 nepalesische Rupee und die Fahrt dauerte eineinhalb holprige Stunden entlang einer von Erdrutschen gekennzeichneten Straße. Wir waren froh, dass wir uns entschieden haben ein Taxi anstatt dem Regionalbus zu nehmen. In diesem wäre die Fahrt wohl noch anstregender und länger geworden.
In Nayapul angekommen schnallten wir die Rucksäcke auf und zogen mit großen Schritten los. Nach nicht einmal zwei Kilometern erreichten wir das erste Dorf - Birethanti. Hier sind gleich zwei Kontrollpunkte zu passieren. Am Ersten wird gecheckt, ob man eine gültige Erlaubnis für die Annapurna Conservation Area (ACAP) hat, an dem Zweiten kontrolliert die Polizei höchst persönlich, ob man eine generelle Wandereraubnis (TIMS) für Nepal hat und trägt die Daten des Passes in ein Papierdokument ein. Nach nur fünf Minuten an jeder Station konnte es dann aber endlich losgehen.
Der erste Teil des Weges war sportlich gesehen nicht sehr anspruchsvoll, Landschaftlich bot er Reisfelder, beurwaldete Hügel, und war an einem Flusslauf mit vielen Wasserfällen und Stromschnellen gelegen, den es einfach nur gegen die Strömung zu gehen galt. Nach einigen Kilometern leichten Wanderns kamen die ersten Serpentinen, die uns steil bergauf führten. Jeeps kamen uns entgegen und auch einige Wanderer, die den Rundkurs gegen den Uhrzeigersinn gegangen sind. Später an diesem Tag hatten wir dann das erste Aufeinandertreffen mit Wasserbüffeln. Wir wussten nicht so recht wie wir an ihnen vorbei kommen sollten. Zum Glück wurden wir oft von anderen Trekkern überholt und so konnten wir uns hier abschauen wie die Büffel reagieren, wenn man an ihnen vorbei ziehen möchte. Ein genereller Tipp: immer am Hang an Tieren vorbei gehen. Sollten sie doch einmal durchdrehen, werfen sie dich nicht gleich die Klippe runter. Angemessene Vorsicht ist auch geboten, selbst die Einheimischen passieren die Tire mit gebotenem Abstand. Ganz ruhig und ohne direkten Blickkontakt zogen wir an den kräftigen Tieren vorbei.
Nach insgesamt fünf Stunden kamen wir in Tikhedhungga an. Der Weg war alles in allem nicht so schwierig, aber wir, die es nicht gewohnt waren, stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Am Ortseingang winkte uns schon der erste Gastwirt zu seiner Unterkunft heran und wir willigten gern ein. Dass die Dusche nur kaltes Wasser kannte, war dann auch egal. Erstmal angekommen sein. Die Nacht kostete gerade mal 200NPR. Dafür war es aber auch ein einfaches Zimmer mit kleiner, harter Matratze, einem Kopfkissen und nur einer dünnen Decke. Bringt euch warme Kleidung, einen Hüttenschlafsack und eine Mütze mit.
Tag 2 Tikkethunga-Ulleri-Banthanti-Ghorepani – Anstieg von 1380 Höhenmetern
Hätten wir gewusst was uns bei diesem Abschnitt blühen würde, wären wir wohl den Trek lieber anders herum gegangen. Bis Ulleri verlief alles wie gehabt. Es ging am Fluss entlang, Serpentinen führten Bergauf. Ab Ulleri, nach circa 1,5 Stunden des Wanderns, kommen dann nur noch Treppen. Für die nächsten 6 Stunden. Wir nahmen daher jede Gelegenheit dankend an, eine Pause zu machen. Immer mal wieder durchquerrt man kleinere Dörfer, meist keine fünf Häuser, die dort auch Softdrinks, Wasser und Snacks verkaufen. Gerade schneller Zucker bewahrt euch hier vor Krämpfen und allgemeiner Verzweiflung. Uns überholten immer wieder Maultierherden, die sich ebenfalls die Treppen hinaufquälten, um die Dorfbewohner mit Gasflaschen, Lebensmitteln und Getränken zu beliefern.
Nach tausenden Treppen, die wir allesamt verfluchten, kamen wir letzendlich in Ghorepani an. Auch hier wartete schon der erste Herbergsvater der "See You Lodge" sehnsüchtig auf uns. Wir zahlten wieder 200 NPR (1,50€) für ein Privateszimmer - diesmal war das Bett sogar bequem und die Decken schön dick. Die Duschen waren zwei kleine Räume im Innenhof - ziemlich dunkel und wahrscheinlich das zu Hause einiger Spinnen - aber das Wasser war warm. In dem rundumverglasten Aufenthaltsraum stärkten wir uns mit Dhal Baht und einem heißem Masala Tee. Wir lernten ein Paar aus Kanada kennen, die uns mit ihrem Guide von ihrer Route, dem Annapurna Curcuit berichteten und über die Landschaft schwärmten, die auch uns noch erwarten sollte.
Tag 3 Ghorepani
Eigentlich wollten wir den Poon Hill erklimmen, jedoch war das Wetter verregnet und damit der Traum, einige der höchsten Berge der Welt zu sehen, an diesem Tag nicht möglich. Wir blieben daher noch einen weiteren Tag in der See You Lodge in Ghorepani. Und mal Hand aufs Herz, unsere Beine haben es uns auch gedankt. Das Frühstück war lecker, aber das Abendessen, Mac`n Chese mit Yakkäse ist ein Gaumenschmaus.
Das Wlan ist hier auf 2860m Höhe leider nicht so ausgeprägt. An einem verregnetem Tag wie diesem wäre das noch mal ein Highlight gewesen. Zum Glück hatten wir uns in Pokhara genügend Material bei Netflix runtergeladen um die Zeit rumzukriegen. Ein einfaches analoges Medium, wie zum Beispiel ein Buch, würde auch geeignet sein.
Tag 4 Ghorepani-Poon Hill-Ghorepani-Ban Thanti-Tadapani – Anstieg von 340 Höhenmetern
Früh um 4:30 verließen wir das Haus und ereichten nach, wie sollte es anders sein, vielen Stufen um 5:45 das Plateau des Poon Hill. Pünktlich zum Sonnenaufgang erklimmen viele hier diesen Hügel, von dem aus man bei gutem Wetter einen freien Blick auf die gewaltige Gebirgskette des Himalaya hat. Die Sonne, die östlich hinter dem Machapuchare aufgeht, setzt nach und nach jeden Gipfel ins Spotlight. Der Annapurna South mit seinen 7219m, überragt hier alle anderen, was jedoch täuscht. Sein größerer Bruder, der Annapurna I ist gute 870m höher. Die Nähe zum Betrachter macht hier den Unterschied. In der Ferne erahnt man dann noch einen weiteren Riesen. Den Dhaulagiri I mit 8167m.Steht man vor diese Szenerie mit 100 anderen Betrachtern muss man sich erst einmal schütteln. Der Anblick wirkt w ir gemalt. Unecht. Illusorisch. Einzig die kalten Temperaturen helfen einem diesen Moment zu begreifen. Ganze zwei Stunden blieben wir beide dort oben und betrachteten einfach, was die Natur über viele tausend Jahre hier angehäuft hat.
Wir wanderten wieder zurück ins Hotel, frühstückten und waren um 10 Uhr mit Sack und Pack wieder auf dem Trek. Natürlich musste auch dieser Weg wieder mit Stufen nach oben beginnen. Auch war der Weg nicht besonders gründlich gekennzeichnet wie wir es gewohnt waren. Wir gingen wieder zurück, weil wir glaubten falsch gelaufen zu sein. Im Dorf versicherte man uns aber, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Eine Stunde Anstregung umsonst. Also ging es wieder bergauf, bis wir zu einem dünnen Hügelkamm kamen. Ähnlich hoch wie der Poon Hill hatte man auch von hier einen guten Ausblick auf die Gebirgskette. Wolken zogen neben uns vorbei und wir beobachteten ein Naturschauspiel, das wir so noch nicht gesehen hatten. Regenwolken querten den Pass und regneten auf der anderen Seite ab. Keine 50m von uns auf Augenhöhe entfernt.
Ein eisiger Wind pfiff uns um die Ohren, aber auch dieser Punkt war besonders und schön. Fast Magisch. Ein Gespräch mit einem entgegenkommenden erdete uns wieder. Er hatte gesehen wie eine Taiwanesin vor den Augen der eigenen Familie in den Abgrund gestürzt ist. Auch das ist ein trauriger Teil des Himalayas, nicht nur des Mount Everest. Selbst bei Touren mit Guide und Trägern. Abrutschen am Hang oder die Höhenkrankheit; insgesamt das eigene Können überschätzen gehen dem voraus.
Dies im Sinn gingen wir mit ein wenig mehr als üblicher Vorsicht weiter. Wir kamen wieder in tiefere Lagen und die Umgebung wurde dschungeliger.
Nach 6 Stungen dachten wir kurz vor dem Ziel zu sein, es ging nun viele Stufen runter, Tadapani war schon seit zwei Stunden mit Tafeln ausgeschildert, die nur noch eine Stunde Weg prophezeiten. Am Ende der Treppe führte der Weg wieder entlang eines Bachlaufs. Wir erhofften uns nach diesem langen Tag nur noch anzukommen. Da tauchte im Blickfeld eine Brücke auf und Treppenstufen die steil bergauf führten. Ein altes Ehepaar mit Guide pausierte hier noch einmal vor der nächsten Anstrengung. Auf die Frage wie weit es noch bis Tadapani ist antwortete der Guide: 1 Stunde. Pures Treppensteigen. Unsere Beine wollten nicht mehr. Irgendwie haben wir diese Stufen auch noch bezwungen, auch wenn die Beine nicht mehr wollen - ein zurück gibt es nicht.
Die Unterkünfte in dem Dorf waren größtenteils schon belegt. In der letzten Ecke Tadapanis fanden wir noch Obdach. Unser Zimmer brachte uns noch heimische Insekten nahe, die wir gerne nicht gesehen hätten, aber die Dusche war warm und das Essen genießbar. Das Schönste an der Unterkunft war die Terrasse, von der man einen Blick auf die Gebirgskette hatte. Die Sonne ging am frühen Morgen hinter den Bergen auf.
Tag 5 und 6 Tadapani - Ghandruk - Abstieg von 690 Höhenmetern
Nach der gestrigen Wanderung freuten wir uns als wir sahen, dass der Weg nach Ghandruk wohl in drei Stunden zu machen ist. Tatsächlich haben selbst wir nicht länger als das gebraucht. Der größte Teil des Abschnitts ist eben und ansonsten geht es nur Treppen oder Serpentinen bergab. Dieses Gegenprogramm tat unseren Beinen echt gut. Wir begegneten wieder Wasserbüffeln, aber waren dieses mal froh, dass sie vor uns hergingen und am Ende auf einer Ebene zum Grasen halt machten und wir gefahrlos passieren konnten. Ghandruk gehört zu den schönsten Dörfern in Nepal. Ganz bestimmt! Das Dorf ist über 2000 Jahre alt und wird von den Gurungs bewohnt. Einem alten Bergstamm der bis heute seine eigenen Traditionen gewahrt hat. (Hierzu gibt es sogar ein kleines Museum im Dorf.)
Doch etwas ist noch viel eindrucksvoller als das Dorf: die Kulisse, die es umgibt. Ein 180° Panorama umringt die Häuser im Tal. Alle Berge sind Alte bekannte vom Poon Hill. Maputchere, Annapurna South und Fishtail. Wir wollten gern einen Tag von der Terrasse aus dieses Bild genießen und checkten spontan länger ein.
Tag 7 Ghandruk – Kimche – Birethanti – Nayapol
Der letzte Tag der Tour führt über Serpentinen Berg ab, nur am Anfang war es noch etwas stufig. Das Klima ändert sich dabei und die Sonne brennt wieder richtig zur Mittagszeit. Wir nahmen ab Kimche einen Bus den besonders die Einheimischen nutzten. Keine Stunde später stiegen wir freiwillig wieder aus. Die Fahrt war schlimmer als eine Schifffahrt auf der Nordsee und wir nach einer Stunde Bus-Seekrank. Die löchrige Piste und die nicht vorhandenen Stoßdämpfer ließen uns auf unseren Sitzen bis an die Decke schleudern, unsere Knie waren nach der Fahrt blau und der steile Hang bergab war uns auch etwas zu nah am Reifen. Jedoch hatten wir für sehr wenig Geld ein drittel des Weges gespart. Den letzten Rest gingen wir in der Mittagshitze. In Birethanti mussten wir uns vom Wandern abmelden. Das heißt wie zu Beginn der Tour wurden unsere Gehnemigungen gecheckt und es wurde festgehalten, dass wir wieder zurückgekehrt sind. Von hier aus ist es keine halbe Stunde bis Nayapol und von dort aus namen wir ein Taxi zurück nach Pokhara. Der Fahrer fragte uns, ob es okay wäre, wenn er auf der Fahrt noch seine Frau mitnehmen würde. Da wir einen guten Preis verhandelt hatten willigten wir ein. Als jedoch später nicht seine Frau mitfuhr, sondern sie 60 Liter Raksi (ein Branntwein aus Hirse, der meist schwarz gebrannt wird und auf der Karte im Restaurant unter “Local Wine” zu finden ist) zum Auto brachte, waren wir leicht irritiert. Der Fahrer erklärte dann aber, dass er öfter für seine Frau die Distribution der Getränke zu den Restaurants übernimmt.
In Pokhara angekommen stellten wir fest, dass tatsächlich alle im Hotel hinterlegten Gepäckstücke unversehrt vorhanden waren. Diesen kostenlose Service können wir daher bedenkenlos weiterempfehlen.
5. Nützliches Wissen und Tipps
- Hab genügend Bargeld dabei, du findest keine Geldautomaten im Gebirge, Kartenzahlung ist ebenfalls nicht möglich
- Die Unterkünfte sind günstig (1 bis 5 Euro pro Zimmer)
- Das Essen und Trinklen ist teuer (5 bis 10 Euro pro Mahlzeit einplanen)
- Es gibt kein Toilettenpapier - wenn du welches haben möchtest, nimm ein bis zwei Rollen auf die Wanderung mit
- Du musst/kannst deine Unterkünfte nicht vorher buchen - die Dörfer bestehen aber quasi nur aus Hotels, da wird immer etwas frei sein
- Die Wege sind rotweiß gekennzeichnet sowie ausgeschildert, du solltest dich nicht verlaufen können
- Man trifft auf dem Weg viele Einheimische, die auch hilfsbereit sind
- Unserer Meinung nach nicht für Kinder unter 14 Jahren geeignet, es sei denn sie sind sportlich und wanderbegeistert
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